Fiat Chrysler trifft Vereinbarung mit Tesla

Autor: Marcus Schilling
Datum: 09.04.2019

Zusammenarbeit im Zuge der Klimavorgaben

Fiat Chrysler (FCA) hat sich mit Elektroautohersteller Tesla zusammengeschlossen. Im Rahmen einer Vereinbarung will der italienisch-US-amerikanische Autohersteller seine Flotte der angemeldeten Autos mit der des Elektroautoherstellers zusammenrechnen lassen. Dafür hat Fiat mehrere hundert Millionen Euro an Tesla bezahlt, so die „Financial Times“.

Mit Hilfe der Vereinbarung möchte FCA die europäischen Grenzwerte für Kohlendioxid-Emissionen von Pkw eingehalten können. Ab 2021 dürfen die durchschnittlichen CO2-Emissionen von neu zugelassenen Kraftfahrzeugen nicht über 95 Gramm pro Kilometer liegen.

FCA-Chef Mike Manley gab dieses Jahr bekannt, Strafzahlungen für klimaschädliche Abgase zu akzeptieren, wenn diese günstiger seien als hohe Investitionen für Elektroautos. „Wir nehmen den Weg mit den geringsten Kosten“. Es sei fraglich, ob Kunden E-Autos kaufen würden, denn der Absatz in Europa sei sehr gering. Falls der Markt es verlange, werde auch FCA E-Fahrzeuge bauen.

Car-Pooling tritt verstärkt auf

Die EU-Kommission hat die Zustimmung erteilt, dass Autohersteller „gemeinsam handeln“, um das Emissionsziel zu erreichen. Laut den Wettbewerbsregeln dürfen sie nicht mehr Informationen austauschen als die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen, ihre spezifischen Emissionsziele und die Gesamtzahl der zugelassenen Fahrzeuge.

Das sogenannte „Car-Pooling“ tritt vermehrt innerhalb von Konzernen auf, wie beispielsweise in der PSA Group mit den Marken Peugeot, Citroën und Opel. Es ist aber auch erlaubt, sich mit Konkurrenten zusammenzuschließen.

Teslas Vorteil

Neben dem Car-Pooling zieht Tesla weitere Vorteile aus seinen „Null-Emissionsfahrzeugen“. Das Unternehmen nimmt in Kalifornien an dem Belohnungssystem „Zero Emissions Vehicles Credit Points“ für derartige Autos teil.

Je mehr Autos mit Verbrennungsmotor ein Autohersteller importiert, desto mehr Credit Points benötigt er als Ausgleich. Diese kann man auch bei anderen Herstellern abkaufen. Laut BBC habe Tesla in den letzten drei Jahren auf diesem Wege in den USA mehr als eine Milliarde US-Dollar verdient.