Fusion von Commerzbank und Deutsche Bank?

Autor: Thomas Wandler
Datum: 12.03.2019

Gerüchte über inoffizielle Gespräche

Laut der „Welt am Sonntag“ will die Deutsche Bank eine mögliche Fusion mit der Commerzbank prüfen. Der Vorstand der größten deutschen Bank wolle Gespräche mit der Konkurrenz führen, so die Zeitung nach Informationen aus Finanzkreisen. Weiter heißt es, es gebe bereits „inoffizielle Kontakte in sehr kleiner Runde“. Die Gespräche befänden sich noch nicht in einem mitteilungspflichtigen Stadium. Beide Geldhäuser wollten kein Statement zu dem Bericht der Zeitung abgeben.

Bereits letztes Jahr gab es Gerüchte um einen möglichen Zusammenschluss der beiden Konkurrenten. Im Sommer warben Finanzstaatssekretär Jörg Kukies sowie Ex-Deutschlandchef von Goldman Sachs und Bundesfinanzminister Olaf Scholz für stärkere deutsche Banken. Die Bundesregierung sei laut eigener Aussage „wirtschaftlich sinnvollen Optionen offen gegenüber“ und erwarte in den kommenden Wochen eine Entscheidung, so die „Welt am Sonntag“. Laut Insiderkreisen sei es richtig, sich einen Termin zu setzen, „sonst schiebt man die Antwort auf diese Frage noch die nächsten zwei Jahre vor sich her“.

Bund als Unterstützer

Der Bund verfügt über 15 Prozent Anteile bei der Commerzbank und ist somit der größte Einzelaktionär seit über zehn Jahren. Damals in der Finanzkrise kriselte das Geldhaus und wurde von dem Staat mit Steuermilliarden vor dem Zusammenbruch gerettet. Dies war das erste Mal, dass sich der Bund direkt an einer großen Privatbank in Deutschland beteiligt.

Banken halten sich bedeckt

In den Zentralen der beiden Institute in Frankfurt gibt es zu den Gerüchten zu der näherkommenden Fusion kein Statement. Die Spekulationen seien „verständlich“, so Commerzbank-Chef Martin Zielke bei der Vorstellung der Bilanz Mitte Februar: „Das ist etwas, das nicht neu ist. Es macht aber überhaupt keinen Sinn, solche Spekulationen zu kommentieren oder sich daran zu beteiligen.“

Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, äußerte: „Wir glauben an unseren Plan. Dafür müssen wir hart arbeiten. Und über alles andere mache ich mir keine Gedanken. Wir beteiligen uns an diesen Spekulationen nicht“. Über die Rolle des Bundes freute er sich, „dass wir eine Bundesregierung haben, die sich aktiv um den Finanzstandort Deutschland und Frankfurt Gedanken macht“.