Galeria Karstadt Kaufhof: Hoffnung auf Rettung

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 03.09.2020

Insolvenzplan wurde zugestimmt

Seit Dienstag besteht Hoffnung auf Rettung von Galeria Karstadt Kaufhof: Die Gläubiger haben dem Insolvenzplan zugestimmt. Am Dienstag fand in der Messe Essen die Gläubigerversammlung statt. Während dieses siebenstündigen Treffens kam es zur Einigung.

Nach den Plänen der Firmenleitung soll das Insolvenzverfahren noch in diesem Monat zu Ende geführt werden. So kann das Unternehmen dann wahrscheinlich schon im Oktober wieder schuldenfrei und ohne insolvenzrechtliche Beschränkungen arbeiten.

Die Zukunftschancen nach dem Insolvenzverfahren beurteilt Geschäftsführer Miguel Müllenbach wie folgt: „Wir werden dann stärker und besser aufgestellt sein als vor der Corona-Krise, die voraussichtlich schon im Herbst noch einige Unternehmen in Schieflage bringen wird, die sich anders als wir hoch verschuldet haben.“

Schwere Einschnitte

Durch ihre Zustimmung zu dem Insolvenzplan werden die Gläubiger einen Großteil ihres Geldes nicht wiederbekommen. So verzichten die Lieferanten, Vermieter und sonstigen Gläubiger auf mehr als zwei Milliarden Euro. Die Gläubiger hatten praktisch keine andere Wahl. Denn es heißt, dass bei einer Abwicklung des Unternehmens die Insolvenzquote bei null Prozent gelegen hätte.

Außerdem werden wohl rund 5.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Denn voraussichtlich werden 46 Warenhäuser geschlossen werden. Ursprünglich sollte in noch mehr Häusern der Betrieb eingestellt werden.

Nach der Gläubigerversammlung teilte Miguel Müllenbach seinen Mitarbeitern mit: „Der heutige Tag ist der Startschuss für einen Neuanfang, denn unser Unternehmen hat jetzt wieder eine gesunde Basis und die Aussicht auf eine sichere Zukunft.“