Hapag-Lloyd und die HHLA einigen sich nach Streit

Autor: Thomas Wandler
Datum: 13.02.2020

Hapag-Lloyd nutzt weiterhin Terminals in Hamburg

Hapag-Lloyd und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) konnten sich nach langwierigen Verhandlungen nun endlich auf einen neuen Vertrag einigen. Folglich wird die Reederei Hapag-Lloyd auch für die nächsten fünf Jahre die Terminals der HHLA nutzen. Die Zeit drängte in den vergangenen Monaten, da der alte Vertrag zum Jahresende auslief.

Für die HHLA, die drei der vier Containerterminals des Hamburger Hafens betreibt, ist Hapag-Lloyd offensichtlich ein wichtiger Kunde. Denn die Reederei allein steht für etwa ein Viertel des Umschlags im Hamburger Hafen. Sogar die Hälfte des Umschlags dort stammt von dem Netzwerk The Alliance, zu dem Hapag-Lloyd zusammen mit Partnern gehört. Dieses Netzwerk, dem Großredereien aus Japan, Taiwan und Südkorea angegliedert sind, wird ab April noch um die Reederei Hyundai erweitert.

Schwierige Preisverhandlungen

Der Einigung zwischen der HHLA und Hapag-Lloyd sind monatelange, schwierige Verhandlungen vorausgegangen. Schon im August wurde in den Medien über die Forderung von Hapag-Lloyd nach günstigeren Konditionen berichtet. Demnach beklagte sich der Vorstandsvorsitzende von Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, über zu hohe Kosten. Er wies darauf hin, dass es nicht sein könne, dass andere Kunden der HHLA bessere Konditionen bekommen. Es gab zwischendurch sogar die indirekte Drohung, einige Dienstleistungen woanders durchzuführen. So sagte Habben Jansen: „Der Druck von den Allianzpartnern ist schon da. Das muss man nicht unterschätzen. Gewisse Möglichkeiten gibt es immer, um Ladung abzuziehen von Hamburg.“

Die HHLA bestand angeblich auf einen Millionenzuschlag, zu dem Hapag-Lloyd nicht bereit war. Daher drohten die Verhandlungen ergebnislos zu enden.

Einigung

Nun hat man sich auf den schon oben erwähnten Fünfjahresvertrag geeinigt. Die beiden Vorstandsvorsitzenden, Angela Titzrath von der HHLA und Rolf Habben Jansen von Hapag-Lloyd, äußerten sich versöhnlich: „Wir freuen uns sehr, die langjährige vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit fortsetzen zu können“