Der HDE fordert Digitalisierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro

Autor: Thomas Wandler
Datum: 31. 05.2021

Händler können keine Investitionen tätigen

Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE), an der 1.100 Händler teilnahmen zeigt: 60 Prozent der deutschen Handelsunternehmen können wegen der derzeitigen Situation keine Investitionen tätigen.

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erklärt: „Die Lage bei vielen Nicht-Lebensmittelhändlern ist nach wie vor dramatisch. Angesichts von Umsatzausfällen von bis zu 80 Prozent und den Ausgaben für notwendige Hygienemaßnahmen in den vergangenen Monaten ist die Zukunftsfähigkeit vieler Unternehmen in Gefahr. Oft sind keine Mittel mehr da, um in die Digitalisierung zu investieren“.

Besonders mittelständische Handelsunternehmen, die unter einem Jahresumsatz von 500.000 Euro liegen betrachten den Rest des Jahres nicht gerade optimistisch. Wegen der schwierigen Situation schließen 40 Prozent der Teilnehmer Investitionen in diesem Jahr aus. Dennoch betonen 70 Prozent die Wichtigkeit von Investitionen, um die Zukunftsfähigkeit weiter auszubauen.

Händler müssen entschädigt werden

Wegen der Corona-Krise musste vor allem die Handelsbranche diverse Einnahmen einbüßen. Daher fordert der HDE einen Digitalisierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro. Genth betont: „Die Politik darf die Händler mit den Folgen der Pandemie nicht allein lassen. Wir brauchen eine staatliche Modernisierungshilfe für Unternehmen, die krisenbedingt ohne Geld für dringend nötige Investitionen dastehen“. In Nordrhein-Westfalen stehen Digitalisierungscoaches zur Verfügung und auch das 4.0-Kompetenzzentrum spielt eine entscheidende Rolle.

Genth sagt weiterhin: „Wenn die akuten staatlichen Hilfen nicht rasch passgenauer werden, haben viele Handelsunternehmen schlechte Chancen, die Krise zu überstehen“. Aus diesem Grund sollten die Überbrückungshilfen überarbeitet und verlängert werden. Auch die Wirtschaftshilfen müssen angepasst werden, damit die Einschränkung auf Bundes- und EU-Ebene wegbleibt. Somit könnten auch die größeren Händler mit mehreren Filialen gerecht entschädigt werden. Der HDE appelliert auch an die Regierung eine nach dem EU-Recht mögliche Schadensregulierung auszusprechen.