Ifo-Institut: Neuer Höchstwert von 47,1 Punkten erreicht

Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.02.2022

Deutschlands Unternehmen erhöhen Preise

Angesichts der derzeitigen Situation muss Deutschland in Zukunft mit höheren Preisen rechnen. Unternehmen planen in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen vorzunehmen. Diese Information stammt aus einer Befragung des ifo Instituts im Februar. Im Zuge dessen wurde ein neuer Höchstwert von 47,1 Punkten ermittelt. Im Januar wurden noch 46,1 Punkte und im Dezember 44,7 Punkte gemessen.

Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen erklärt: „Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine drohen die Kosten für Gas und Öl weiter zu steigen und damit viele weitere Preise für die Verbraucher. Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei.“

Wirtschaftsbereiche im Detail

Hohe Punkte zeichnen sich in allen Wirtschaftsbereichen ab. Viele Unternehmen aus dem Einzelhandelsbereich wollen ihre Preise erhöhen (63,3 Punkte), besonders Lebensmittelhändler mit 85,9 Punkten. Dicht gefolgt ist der Großhandel mit 62,4 Punkten und die Industrie mit 55,8 Punkten. Im Baugewerbe wurden Punkte in Höhe von 42,9 festgestellt. Lediglich im Dienstleistungsbereich wurde die Preiserwartung von 41,9 auf 38,6 Punkte gesenkt.

Die Berechnung

Die Punkte bei den Preiserwartungen sagen aus, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo planen ihre Preise anzuheben. Der Saldo wird gebildet, indem vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die vorhaben ihre Preise zu erhöhen, der prozentuale Anteil derer abgezogen wird, die im Gegensatz planen ihre Preise zu senken. Wenn beispielsweise alle Befragten vorhaben ihre Preise anzuheben, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Ist das Gegenteil der Fall, läge der Wert bei minus 100 Punkten.