Ikea ändert Geschäftsstrategie
Autor: Thomas Wandler
Datum: 23.11.2018
7.000 Stellen fallen weg
Das schwedische Möbelhaus Ikea ändert seine Geschäftsstrategie. Da das Unternehmen in den Möbelhäusern kein großartiges Wachstum sieht, stellt der Ikea-Mutterkonzern Ingka nun das Geschäftsmodell um. Zum einen soll das Online- und Service-Angebot ausgeweitet werden. Zum anderen sollen kleinere Geschäfte in der Innenstadt in Form eines kleinen Einrichtungshauses gebaut werden. Dies gab das schwedische Möbelunternehmen bekannt.
Bis Ende 2020 sollen auf der ganzen Welt bis zu 11.500 neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür könnten aber auch 7.500 von den insgesamt 160.000 Stellen bei Ikea abgebaut werden. Davon wären insbesondere Jobs in den globalen Funktionen und den 30 Landeszentralen betroffen. Insgesamt würden dann rund 4.000 neue Jobs geschaffen werden.
„Wir stellen fest, dass die Einzelhandelslandschaft sich in einem nie da gewesenen Ausmaß und Tempo verändert“, so Ingka-Chef Jesper Brodin in einer Mitteilung. Seit Jahren macht das Online-Geschäft mehr Umsatz als der stationäre Handel. Daher sollen kleinere Service- und Bestellcenter errichtet werden. „In den kommenden drei Jahren werden wir durch neue Einrichtungshausformate, innerstädtische Präsenzen und ein optimiertes digitales Angebot für unsere Kunden noch zugänglicher und das Einkaufen noch bequemer“, erläutert Ikea-Privatkunden-Manager Tolga Öncü.
Das erste Ikea-Möbelhaus in Deutschland, welches mitten in einem Wohngebiet gebaut wurde, ist 2014 in Hamburg-Altona entstanden. Der Bau dauerte vier Jahre und war von Protesten und Boykotten geprägt. Diese verstummten ein halbes Jahr später schnell: Die Ikea-Filiale wurde zum Treffpunkt, Jugendtreff und Stadtteilmensa für die Anwohner.
In Deutschland konnte Ikea im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 ein Wachstum von 2,8 Prozent auf einen Umsatz von fünf Milliarden Euro verbuchen. Weltweit wurde ein Erlöswachstum von währungsbereinigt 4,7 Prozent auf 34,8 Milliarden Euro erreicht.
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