Industrie 4.0 bei Bosch

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 19.06.2020

Vernetzte Produktion und Logistik

Für Bosch gewinnt die sogenannte Industrie 4.0 zunehmend an Bedeutung. Das verdeutlicht das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung. Nach Aussage von Bosch zeigt sich der Wert der vernetzten Produktion und Logistik jetzt in der Corona-Krise. Das Unternehmen schreibt: „Mit vernetzten Lösungen werden Fertigung und Logistik einfacher, effizienter, flexibler – und zugleich robuster.“

Bosch sieht sich als einer der Pioniere des Internets der Dinge (Internet of Things, kurz IoT). Seit 2012 beschäftigt sich das Unternehmen mit der Vernetzung von Produktion und Logistik. Dies geschieht sowohl in den eigenen Werken als auch in denen seiner Kunden. Das Technologieunternehmen merkt an, dass sich das auszahlt. So konnte Bosch im Jahr 2019 einen Umsatz von über 750 Millionen Euro mit Lösungen für Fertigung und Logistik erzielen; entsprechend einer Steigerung von 25 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

IoT hat den Vorteil, dass die Industrie damit flexibler als bisher auf Ausfälle reagieren kann. Denn mit dieser Technik lassen sich Auslastung und Zustand jeder einzelnen Maschine überprüfen und es herrscht Transparenz über die Lieferkette. Eine intelligente Software trackt Waren und Transporte und sichert den Nachschub. Bei der Überwachung und Wartung der Anlagen und Maschinen muss kein Techniker direkt vor Ort sein. Dies kann per Fernzugriff erfolgen.

Steigerung der Produktivität durch Industrie 4.0

Die Vision von Bosch ist, dass tausende verschiedene Produkte und Varianten bis zur Losgröße eins gefertigt werden, ohne kostspielig Anlagen umzurüsten. Deshalb setzt das Unternehmen auf Vernetzung. Nach Aussage von Bosch bringen entsprechende Projekte Fortschritt und liefern einen messbaren Mehrwert. So schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung, dass es mit Hilfe von Industrie 4.0 möglich sei, die Produktivität an einzelnen Standorten um bis zu 25 Prozent zu erhöhen. Nach eigener Darstellung verfügt Bosch über alle Kernkompetenzen, um Industrie 4.0 zu gestalten. Dazu gehört ein reichhaltiges Produktportfolio.

Bei Bosch selber investiert die Antriebssparte in den nächsten Jahren rund 500 Millionen Euro in die umfassende Digitalisierung und Vernetzung der Produktion. Dabei wird erwartet, dass die Ersparnis doppelt so hoch sein wird – also rund eine Milliarde Euro bis 2025.

Zusammenfassend sagt Najork: „Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss vernetzen. Industrie 4.0 ist eine historische Chance. Die Potenziale sind gewaltig.“