Industrie 4.0: Der Wille ist da nur die Mittel fehlen

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 26.04.2021

Eine vernetzte Fabrik, in der die Maschinen miteinander kommunizieren

Der Trend zur Digitalisierung steigt immer weiter an und die Bezeichnung „Industrie 4.0“ erhält breitläufig Aufmerksamkeit in Deutschland. Die Wirtschaft beherbergt zwar viele Innovationen, allerdings besteht an manchen Punkten auch noch Nachholbedarf.

Limtronik erklärt wie es geht

Als gutes Beispiel gilt das Industrieunternehmen Limtronik. Das mittelständische Unternehmen hat seine Maschinen so digitalisiert, dass diese miteinander kommunizieren können. Geschäftsführer Gerd Ohl betont: „Ganz einfach gesprochen: Maschine A produziert, Maschine B prüft das Produkt, was ich baue und sagt der Maschine A: Du musst diese Parameter ändern, die Temperatur runterregeln, dann habe ich hinten wieder ein tolles Produkt.“

Die „Industrie 4.0“ ist nichts anderes als eine intelligente und dementsprechend vernetzte Fabrik. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank erklärt: „Sie können sich das so vorstellen, dass Sie in eine Fabrikhalle reinkommen, wo sie kaum noch Mitarbeiter vorfinden. Da ist nur noch ein Mitarbeiter, der mittels einer Art Smartphone den kompletten Maschinenpark steuern kann. Das heißt: Die Software steuert die Produktion und weniger der Mensch mit manuellen Vorgängen.“

Roboter in jedem 5. Unternehmen

Das Schema der „Industrie 4.0“ wurde bereits vor 10 Jahren konzipiert. Laut dem Industrieexperten Volker Stoll von der Landesbank Baden-Württemberg könne man heute bereits Roboter und ähnliches in diversen Fabriken vorfinden. Des Weiteren sagt Stoll: „Insofern ist die Schlagkraft von einer Fabrik von vor zehn Jahren und von heute nicht annähernd zu vergleichen“.

Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamts, ist jedes fünfte Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe im Besitz von Robotern. Besonders bei Großbetrieben ist der Trend anwesend. Bei den kleineren Unternehmen eher selten. Gitzel erklärt dazu: „Da haben wir auf der anderen Seite den kleineren Mittelstand, für den Industrie 4.0. fast noch ein Fremdwort ist. Der kleine Mittelstand hinkt hier den Trends einfach noch ein gutes Stück hinterher“. Ein Grund dafür sind die hohen Kosten bei der Anschaffung der nötigen Mittel. Zudem haben kleine Unternehmen auf dem Land mit dem Problem der Anbindung von qualifizierten IT-Programmierern zu kämpfen.