Joint Venture zwischen Maersk und IBM

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 19.01.2018

Zusammenarbeit schafft eine digitale Plattform für den globalen Handel

Die Reederei A.P. Moller – Maersk und der IT-Konzern IBM gründen ein gemeinsames Joint Venture. Durch die Anwendung von Blockchain-Technologien sollen zukünftig effizientere und sicherere Methoden für den globalen Handel angeboten werden können. Das neue Unternehmen soll dem globalen Handel eine digitale Plattform bieten, welche weltweit auf die Standards der Schifffahrt abgestimmt ist. Zudem soll durch die Plattform der Transport von Gütern, auch über Landesgrenzen und Handelszonen hinweg, transparenter werden.

Bereits seit 2016 arbeiten die beiden Unternehmen zusammen an der Entwicklung von neuen Technologien, basierend auf Blockchains und Clouds. Aus dieser Zusammenarbeit ist zudem eine Plattform entstanden, die bei der Digitalisierung der Lieferkette helfen soll. Unternehmen wie DuPont, Dow Chemical, Tetra Pak, der hAfen von Houston, die Zollbehörden der Niederlande und der USA sollen die Plattform bereits getestet haben.

IBM und Maersk wollen ihre Lösung durch das Joint Venture nun vermarkten und ihren Fokus dabei zunächst auf zwei Fähigkeiten der Plattform richten:
Die Erste ist eine Shipping-Information-Pipeline, durch welche eine End-to-End-Sichtbarkeit der Lieferkette ermöglicht wird. Alle am Management der Lieferkette beteiligten Akteure haben dadurch die Möglichkeit Informationen sicher und in Echtzeit aneinander zu übermitteln.

Die andere Fähigkeit nennt sich „Paperless Trade“ und ermöglicht es Dokumente zu digitalisieren und deren Einreichung zu automatisieren. Endbenutzer können die Dokumente dadurch geschützt verschicken, validieren und genehmigen, wodurch der Zeit- und Kostenaufwand der Abfertigung verringert wird. Durch Blockchain-basierte Smart Contracts kann sichergestellt werden, dass dabei alle erforderlichen Angaben vorliegen und Fehler verhindert werden.

Nachdem die behördlichen Genehmigungen für das Joint Venture erteilt wurden, sollen die erarbeiteten Lösungen für rund sechs Monate erhältlich sein.
Der Hauptsitz des neuen Unternehmens wird in New York sein und Michael J. White, ehemaliger Präsident von Maersk Line Nordamerika, wird als CEO agieren. „Unser Bestreben ist es, eine vollständig offene Plattform zu etablieren, an der alle Mitglieder der globalen Lieferkette partizipieren und daraus Nutzen ziehen können.“, erklärt er.

Maersk und IBM gaben bereits vor einiger Zeit bekannt, dass einige Unternehmen bereits großes Interesse an der Plattform zeigen würden. Unter anderem möchten General Motors und Procter and Gamble ihre komplexen Lieferketten mit der Plattform vereinfachen und das Transport- und Logistikunternehmen Agility Logistics möchte es zur Verbesserung seines Kundenservices verwenden. Laut IBM sind die Zollbehörden von Singapur und Peru dabei zu prüfen, wie der Handel durch die Plattform erleichtert werden kann und die Terminalbetreiber APM Terminals und PSA International möchten durch die Plattform die Hafeninterne Zusammenarbeit verbessern.