Kerkhoff soll gehen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 25.09.2019

Nach einem Jahr wechselt Thyssenkrupp den Vorstand Kerkhoff aus

Der Konzern ruft zum erneuten Wechsel an der Führungsspitze von Thyssenkrupp auf. Besonders das Präsidium betont, dass Kerkhoff über einen Abgang verhandeln sollte, der in naher Zukunft stattfinden soll. Ebenso soll Martina Merz, Aufsichtsratschefin, nur auf bestimmte Zeit von höchstens zwölf Monaten das Amt der Führungsposition besetzen.

Das Unternehmen wollte zunächst keine Gründe für den Austritt nennen. Nun wurde bekannt, dass das Aufsichtsratspräsidium einen Wunsch für neue Führungskräfte geäußert hat.

Ursprünglich hatte der zukünftige Ex-Vorstand einen Vertrag bis zum 30.09.2023 bei Thyssenkrupp. Dieser beinhaltete, dass Kerkhoff dafür vorgesehen war, den Konzern zu stabilisieren, der zuvor durch den weniger harmonischen Abgang des damaligen Vorstandes Heinrich Hiesinger ins Wanken geriet.

Zudem wurde durch das Präsidium eine Empfehlung angesichts eines Vorsitzenden des Aufsichtsrats ausgesprochen. Diese beinhaltet Siegfried Russwurm vorläufig an die Spitze zu stellen. Der Aufsichtsrat plant dies so schnell wie möglich kund zu tun.

Der Dax beinhaltet nicht mehr Thyssenkrupp

Den Platz der 30 wertvollsten Börsenunternehmen Deutschlands, musste Thyssenkrupp vor ein paar Tagen an den Triebwerksbauer MTU abgeben. Schuld daran ist der drastisch gesunkene Aktienkurs des Konzerns.

Schon seit längerer Zeit hat der Essener Industrie- und Stahlkonzern mit einer Finanzkrise zu kämpfen. Milliardenschwere Fehlinvestitionen in brasilianische Stahlwerke und den USA, haben diese Folge mit sich gezogen. Unter Kontrolle bringen sollte dies eine Zusammenkunft mit dem Konkurrenten Tata, welche von der EU nicht genehmigt wurde. Ebenso verneinte Guido Kerkhoff die Aufspaltung von Thyssenkrupp in zwei eigenständige Betriebe.

Damit Thyssenkrupp wieder etwas Geldzulauf erhascht, war der Verkauf einer umsatzstarken Aufzugssparte geplant. Diese soll einen höheren Wert als das komplette Unternehmen rentieren. Dabei muss erwähnt werden, dass Thyssenkrupp rund 160.000 Arbeitnehmer beschäftigt.