Deutscher Reiseveranstalter Thomas Cook beantragt Insolvenz
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 26.09.2019
Möglicher Neuaufbau der Tochtergesellschaft
Thomas Cook, Neckermann Reisen, Öger Tours, Air Marin und Bucher Reisen, alles Marken des deutschen Reiseveranstalters Thomas Cook. Nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Es wurde bekannt gegeben, dass der gravierende Grund die „finanziellen Verflechtungen und Haftungsverhältnisse“ sind, die das deutsche Unternehmen zur Räumung gezwungen haben.
„Wir sind derzeit im Austausch mit dem Auswärtigen Amt, dem Reiseinsolvenzversicherer und weiteren Partnern mit dem Ziel, eine geordnete Rückführung der Gäste zu ermöglichen“, wurde erzählt. Darunter befinden sich ca. 140.000 Urlauber, die nun zu ihrem Ziel gelangen können.
Kostenträger für diese Aktion ist der Versicherer Zurich, wobei in Großbritannien der Staat die Brieftasche offenlegen muss. Somit kommentierte der britische Verkehrsminister Grant Shapps die Maßnahme mit der „größten Rückführungsaktion des Vereinigten Königreichs in Friedenszeiten“.
Der Rücktritt der Muttergesellschaft hat alle eng verbundenen Gesellschaften unter großen Druck gesetzt. „Wir hätten diesen gerichtlichen Schritt natürlich lieber vermieden“, schildert Geschäftsführerin Stefanie Berk, „doch leider ließ sich auf dem Verhandlungsweg keine kurzfristige Lösung erreichen“.
Entwarnung: Investoren halten Reiseveranstalter am Leben
Die vergangenen Tage brachten Erleichterung. Es wurden Sitzungen mit Investoren, Hotelbetreibern und Vertriebspartnern abgehalten. Somit wurde festgelegt, dass die Marken des Konzerns erhalten bleiben und Zukunftschancen zugesichert sind.
Das zuständige Gericht für Thomas Cook hat nun bekannt gegeben, dass am Mittwoch noch der Einsatz eines erfahrenen Restrukturierers geplant ist. Somit soll die Neuausrichtung des Geschäfts während des Insolvenzverfahrens fließend vollzogen werden.
Die deutsche Thomas Cook betont noch einmal, „Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um den Fortbestand unseres Unternehmens zu sichern“. Für Condor wurde bereits 380 Millionen Euro bestätigt, aber der Reiseveranstalter muss weiterhin auf eine Zusage hoffen. Bis dies jedoch tatsächlich soweit ist, werden alle Verkäufe erst einmal gestoppt.
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