Konzernumbau von Shell

Autor: Marcus Schilling
Datum: 06.10.2020

Wandel zu führendem Anbieter von grünem Wasserstoff in Deutschland

Der Ölkonzern Shell plant einen Konzernumbau mit der Streichung von bis zu 9.000 Arbeitsstellen. Bis Ende 2022 soll der Stellenabbau abgeschlossen sein.

Im Bereich der Förderung und Produktion von Öl und Gas sind weitere Einsparungen geplant und der Ausbau des Geschäfts soll mit erneuerbarer Energie vorangetrieben werden. Nach Auskunft des Shell-CEO Ben van Beurden werde in Zukunft der Hauptfokus des Unternehmens auf nachhaltigem Strom, Biokraftstoffen, Wasserstoff und anderen alternativen Lösungen liegen.

Transformation von Shell in Deutschland

Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutsche Shell Holding GmbH, Dr. Fabian Ziegler, am Dienstag in Berlin mitteilte, will Shell in Deutschland sein Geschäft mit fortschreitender Energiewende umbauen. Er sagte: „Wir unterstützen Deutschland, ein Land mit netto null Emissionen zu werden. Die Transformation von Shell in Deutschland hat begonnen und wird sich beschleunigen.“

Dazu sei laut einer Pressemitteilung ein entsprechender Plan entworfen worden. Dieser beinhaltet, wie das Unternehmen in Deutschland die eigenen Treibhausgasemissionen (und auch diejenigen der Kunden beim Verbrauch von Shell-Produkten) innerhalb eines Jahrzehnts um über ein Drittel senken oder kompensieren kann. Das entspreche rund 30 Millionen Tonnen pro Jahr beziehungsweise rund einem Zehntel des CO2-Reduktionsziels der deutschen Bundesregierung bis 2030. Hierzu sagte Ziegler: „Wir glauben, dass das gelingen kann, wenn gleichzeitig die Politik für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgt und Kunden vermehrt CO2-ärmere Produkte nachfragen.“

Die deutsche Shell-Tochtergesellschaft hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. So will das Unternehmen in Deutschland der führende Anbieter von grünem Wasserstoff für Industrie- und Transportkunden zu werden. Entsprechend soll die Elektrolyse-Kapazität in der Rheinland Raffinerie verzehnfacht werden. Außerdem will Shell weitere Wasserstoffprojekte untersuchen.

Des Weiteren will das Unternehmen unter anderem die Rohöl-Raffinerie in einen kohlenstoffarmen Energiepark transformieren. Das soll einhergehen mit weniger Rohölverarbeitung und mehr Einsatz regenerativer Eingangsstoffe. Dabei will Shell den Fokus auf zukunftsorientierte Energielösungen und Spezialchemieprodukte legen.