Lapp: Erste nachhaltige Leitung

Autor: Marcus Schilling
Datum: 05.04.2024

Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 24 Prozent

Die Lapp-Gruppe, ein Familienunternehmen spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von Elektrotechnik-Lösungen, möchte den CO2-Fußabdruck der eigenen Produkte und Prozesse verbessern.

Dazu hat Lapp im Jahr 2023 bereits ein Prototyp von Kabeln mit biobasierten Ummantelungen vorgestellt. Wegen der hohen Preise nachhaltiger Materialien hat sich das Unternehmen nach eigenen Angaben zunächst bei seinen Kunden erkundigt, inwieweit in nachhaltige Produkte investiert wird.

Aufgrund der hohen Nachfrage startet Lapp nun die Serienproduktion einer Datenleitung mit dem Namen „Etherline FD bioP Cat.5e“.

Über die neue Datenleitung

Die neue Datenleitung besteht zu 43 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Dennoch bleiben die Produkteigenschaften gleich wie bei der Standardvariante aus rein fossilen Rohstoffen. Durch die neue Leitung wird der CO2-Fußabdruck um 24 Prozent gegenüber einer fossilen Leitung reduziert.

Den Informationen zufolge kann sie vielfältig eingesetzt werden, beispielsweise in beweglichen Maschinenteilen.

Die Leitung kann bis zu 1000 Mbit/s ermöglichen, wodurch ein schneller Informationsaustausch sichergestellt wird.

Ein Kupferabschirmgeflecht verhindert elektromagnetische Störungen. Zudem schützen weitere Bestandteile vor Brandfällen.

Zukunftsplanungen

Lapp verkündet, als nächstes die Leitung „Ölflex Classic FD 810“ herzustellen. Ein Prototyp wurde bereits fertiggestellt. Die Herausforderung dabei ist, eine Alternative für Polyvinylchlorid (PVC) zu finden, da PVC bisher nicht aus reinen biobasierten Rohstoffen hergestellt werden kann.

Alexander Terpe, Leiter Produktentwicklung Kabel bei LAPP, erklärt: „Die ÖLFLEX® CLASSIC FD 810 ist eine sehr vielseitig einsetzbare Leitung, die auch für Schleppketten ausgelegt ist. An ihrem Beispiel können dementsprechend auch die Schleppketteneigenschaften des Materials getestet werden. Sie bietet uns damit einen breiten Testumfang, um auch Materialprüfungen für Zertifizierungen durchzuführen.“

Lapp arbeitet auch daran, Kunststoffabfälle als Sekundärmaterialien zu nutzen, beispielsweise als Filler in Leitungen.