Lidl präsentiert Projekt zum Schutz der Artenvielfalt und des Bienenwohls

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 11.01.2018

Zahlreiche Maßnahmen sind geplant

Am vergangenen Montag hat Lidl Deutschland am Logistikzentrum in Speyer das Projekt „Lidl-Lebensräume“ zum Schutz der Artenvielfalt und des Bienenwohls vorgestellt. Zum Auftakt des Projekts präsentierte Lidl gemeinsam mit der Landesanstalt für Bienenkunde und dem Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie der Universität Hohenheim die neue rund 3.000 Quadratmeter große Blütenwiese und ein XXL-Insektenhotel.

Mit dieser Aktion legt Lidl den Grundstein für sein umfangreiches Artenschutzprogramm. Das erste Ziel des Projektes ist es auf eigenen Grundstücken mehr als 10.000 Quadratmeter naturnahe Freifläche anzulegen. „Mit ‚Lidl-Lebensräume‘ wollen wir das Nahrungsangebot für blütenbesuchende Insekten vergrößern, ihnen Nistmöglichkeiten bieten und damit einen Beitrag zum Artenschutz leisten“, erläutert Wolf Tiedemann, Geschäftsleiter von Lidl Deutschland das Engagement. „Als Lebensmittelhändler und großer Obst- und Gemüseanbieter ist es unser ureigenes Interesse, Bienen zu schützen und diesen Teil der Nahrungskette intakt zu halten. Gleichzeitig können wir bestehende Grünflächen an unseren Lägern und Filialen sinnvoll in Blühstreifen umwandeln und das Bewusstsein in der Gesellschaft für mehr Artenschutz wecken.“

Die Universität Hohenheim steht Lidl dabei beratend zur Seite. Die Experten der Universität bestimmen für jeden Standort eine passende Saatmischung und sprechen Empfehlungen aus wie weitere Maßnahmen aussehen könnten, zum Beispiel die Errichtung von Offenbodenstellen, Trockenmauern, Totholzhaufen oder auch Nisthilfen für Wildbienen.

Langfristig hat Lidl es sich als Ziel gesetzt, deutschlandweit viele Hektar an Blühstreifen anzulegen und den Insekten damit einen qualitativ hochwertigen Lebensraum zu schaffen. „Bereits wenige Quadratmeter naturnaher Blühfläche können beispielsweise Wildbienen Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten bieten. Wir freuen uns, dass Lidl mit dieser Initiative konkrete Maßnahmen ergreift, um die Lebensbedingungen für blütenbesuchende Insekten zu verbessern“, sagt Dr. Peter Rosenkranz.

Als weitere Maßnahme will Lidl ab dem Frühjahr 2018 sein Pflanzensortiment durch bienenfreundliche Pflanzen erweitern. Durch Lavendel, Topfstauden und zahlreiche Samenmischungen soll der Kunde die Chance bekommen, für Bienen attraktive Gartenarbeit zu leisten. Besonders wichtig ist dabei auch die bienenfreundliche Produktion der Pflanzen. Unter anderem plant Lidl dazu mit dem führenden deutschen Institut für Lebensmittelsicherheit und Rückstandsanalytik in Griechenland ein Pilotprojekt, bei dem der reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmaßnahmen noch weiter verbessert werden soll. Zudem werden dabei das Wissen über Nützlinge und Bienen sowie die richtige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln vertieft und die Zusammenarbeit von Landwirten und Imkern gestärkt.

Bereits seit einigen Jahren setzen sich Lidl und seine Lieferanten für den Schutz der Artenvielfalt ein. So haben sich die Produzenten der Lidl-Eigenmarke „Ein gutes Stück Bayern“ zum Beispiel dazu verpflichtet, wilder Flora und Fauna entlang von Anbauflächen einen Lebensraum zu geben. Zur Umsetzung dieses Vorhabens wurden insgesamt 1,4 Millionen Quadratmeter Blühstreifen angelegt, auf denen eine bunte Mischung an Gräsern und Blumen gesät wurde. Insekten haben hier die Chance ausreichend an denen für sie notwendigen Blütenpflanzen zu finden. Wildtiere wie Rehe, Feldhasen und Vögel finden dort Deckung und Nahrung. Betreut werden diese Maßnahmen durch das Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

Seit 2017 pflegen die Obst- und Gemüselieferanten von Lidl wie z.B. die Absatzzentrale Kempen und der RVB Agrarservice in Beindersheim eine mehr als 700.000 Quadratmeter große Blühfläche und verfügen damit über einen vielfältigen Lebensraum. „Die intakten Blühstreifen sind ein optimaler Indikator, chemische Pflanzenschutzmaßnahmen weiter zu reduzieren, indem die Möglichkeit geschaffen wird, dass sich dauerhaft Nutzinsekten ansiedeln“, berichtet Michael Wessler, Leiter der Qualitätssicherung der Absatzzentrale Kempen.