L’Oréal: Neue Plastikflasche aus aufbereiteten Kohlenstoff-Emissionen

Autor: Marcus Schilling
Datum: 05.11.2020

Entwicklungsbündnis mit LanzaTech und Total

L’Oréal hat zusammen mit LanzaTech und Total eine neue Plastikflasche entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Verpackung, die aus aufgefangenen und wiederaufbereiteten Kohlenstoffemissionen hergestellt wird. Laut der Pressemitteilung ist es weltweit die erste nachhaltige Verpackung dieser Art.

Drei Herstellungsschritte

Jedes der Unternehmen übernimmt dabei einen der drei Herstellungsschritte.

LanzaTech fängt zuerst industrielle Kohlenstoffemissionen auf. Das auf Kohlenstoffrecycling spezialisierte Unternehmen wandelt sie dann in einem biologischen Verfahren in Ethanol um.

Im nächsten Schritt nutzt Total ein nach eigener Aussage innovatives Dehydratisierungsverfahren. Damit wird das Ethanol in Ethylen umgewandelt. Danach wird es zu Polyethylen polymerisiert.

Dieses Polyethylen verwendet L’Oréal zur Herstellung von Verpackungen. In seiner Pressemeldung weist der Kosmetikkonzern darauf hin, dass es dieselbe Qualität und dieselben Eigenschaften hat wie herkömmliches Polyethylen. Über die Einsatzmöglichkeiten des Materials äußert sich Jacques Playe, Packaging & Development Director bei L’Oréal: „Wir haben das Ziel, dieses nachhaltige Material bis 2024 in unseren Flaschen für Shampoo und Haarspülungen zu verwenden.“

Produktionsvolumen soll erhöht werden

L’Oréal spricht in seiner Pressemitteilung von einem technologischen und industriellen Erfolg. Dieser beweise, dass industrielle Kohlenstoffemissionen zur Herstellung von Kunststoffverpackungen genutzt werden können.

Der Kosmetikkonzern zeigt sich davon überzeugt, dass diese Entwicklung den Weg für neue Möglichkeiten bei der Wiedergewinnung und Verwendung von industriellen Kohlenstoffemissionen ebnet.

LanzaTech, Total und L’Oréal werden weiter zusammenarbeiten. Sie haben vor, das Produktionsvolumen dieser nachhaltigen Kunststoffe zu erhöhen.

Dazu sagte Jennifer Holmgren, CEO von LanzaTech: „Gemeinsam können wir den Kohlenstoff-Fußabdruck von Verpackungen reduzieren, indem wir Kohlenstoffemissionen in nützliche Produkte umwandeln und Einweg-Kohlenstoff der Vergangenheit angehören lassen“.

Jacques Playe von L’Oréal äußerte die Hoffnung, dass auch andere Unternehmen die Innovation nutzen werden.