Lufthansa Cargo: Zukunftsvisionen der Luftfrachtindustrie
Autor: Marcus Schilling
Datum: 23.08.2023
Nachhaltigkeit, Digitalisierung und E-Commerce im Fokus
Anlässlich des Tages der Luftfracht am 19. August beschäftigte sich Lufthansa Cargo mit den Zukunftsaussichten der Luftfrachtindustrie.
Inmitten gegenwärtiger Entwicklungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und E-Commerce betont Ashwin Bhat, CEO von Lufthansa Cargo, die Notwendigkeit proaktiver Maßnahmen, um die eigene Zukunftsbeständigkeit zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit
Bis spätestens 2030 strebe Lufthansa Cargo an, seinen Co2-Fußabdruck im Vergleich zu 2019 um die Hälfte zu reduzieren und bis 2050 neutral zu werden. Die EU-Verordnung legt verbindliche Quoten für erneuerbare Treibstoffe in der Luftfahrt fest. Bis 2025 müssen mindestens zwei Prozent, bis 2030 mindestens sechs Prozent nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) verbindlich genutzt werden. Im Jahr 2022 lag der SAF-Anteil bei Lufthansa Cargo bei 2,1 Prozent an.
„Wenn wir die Klimabilanz der Branche nachhaltig verbessern wollen, müssen wir jede Möglichkeit nutzen, um unsere CO₂-Emissionen weiter zu verringern“, sagt Nicole Mies, Head of Communications and Corporate Responsibilities bei Lufthansa Cargo.
Digitalisierung
Lufthansa Cargo hat zusammen mit ihrem Kunden Kühne+Nagel 100 Prozent des General Cargo sowie der begleitenden Dokumente auf der Strecke von Deutschland nach Hongkong per elektronischem Luftfrachtbrief transportiert. Dieser erfolgreiche Versuch markiert den Beginn der Implementierung von „papierlosen Korridoren“ für effiziente und nachhaltige Transporte zwischen Europa und Asien.
Außerdem nutzt Lufthansa Cargo KI-basierte Anwendungen entlang der Transportkette.
E-Commerce
Nach den Angaben von Lufthansa Cargo soll der Frankfurter Flughafen zu einem der wichtigsten eCommerce Drehkreuze weltweit werden. Gemeinsam mit den Tochtergesellschaften heyworld, einem Logistikdienstleister, und CB Customs Broker GmbH, einer Abfertigungsagentur, strebt Lufthansa Cargo dieses Ziel an.
„Ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Online-Handel ist die Belastbarkeit und Schnelligkeit der Lieferkette“, erläutert Bhat. Lufthansa Cargo möchte den Angaben des CEOs zufolge den Versand, die Zollabfertigung und den Weitertransport von eCommerce-Sendungen verbessern.
Des Weiteren werde eine Partnerschaft zwischen CB Customs Broker und GEORGI Handling eingegangen, einem Abfertigungsexperten. Dadurch soll der asiatische Markt gestärkt werden.
Intra-europäisches Streckennetz
Zusätzlich gibt Lufthansa Cargo Einblicke in ihre Dienstleistungen im Kurz- und Mittelstreckensegment. Derzeit sind drei Flugzeuge in Betrieb, mit einem geplanten Ausbau auf vier. Diese Erweiterung schafft neue Gelegenheiten für eine gesteigerte Kapazität und die Weiterentwicklung des Streckennetzes.
Lufthansa Cargo bietet aktuell mehr als 50 wöchentliche Flüge zu 14 verschiedenen Zielen, welche eine direkte Anbindung der Fracht an den Frankfurter Hub ermöglichen. Weitere Schritte im Hinblick auf den Flottenausbau sind derzeit in der Planung.
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