Mercedes-Benz investiert in Feststoffbatterie-Hersteller

Duran Sarikaya
Datum: 06.12.2021

Technologiepartnerschaft mit Factorial Energy

Der deutsche Luxusautohersteller Mercedes-Benz verkündete Mitte dieser Woche die Vereinbarung einer Technologiekooperation mit dem amerikanischen Batterie-Spezialisten Factorial Energy (Factorial). Mercedes-Benz stärkt nach eigener Aussage die Kooperation durch eine Kapitalbeteiligung an Factorial.

Erste Zell-Prototypen im kommenden Jahr

Ziel der Partnerschaft sei die gemeinsame Entwicklung von fortschrittlichen Batterietechnologien, angefangen bei der Zelle über Module bis hin zur Integration in die Fahrzeugbatterie. Bereits im kommenden Jahr sollen erste Zell-Prototypen erprobt werden.

Über die neue Partnerschaft sagte Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG: „Mit Factorial als neuem Partner an unserer Seite heben wir die Forschung und Entwicklung im Bereich der vielversprechenden Feststoffbatterie auf das nächste Level. Dafür beteiligen wir uns an Factorial mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag in US-Dollar.“ In dieser Kooperation vereine Mercedes-Benz seine eigene Expertise in der Batterieentwicklung und Fahrzeugintegration mit dem umfassenden Know-how des Partners Factorial im Bereich der Feststoffbatterie.

Dabei betonte Schäfer, dass beide Unternehmen die gemeinsame Vision von CO2-Neutralität teilen. Weiter erklärte der Mercedes-Benz-Manager: „Durch die stetige Weiterentwicklung innovativer Batterietechnologien wird die Elektromobilität für unsere Kunden noch attraktiver.“

Es ist laut Pressemitteilung geplant, dass der erste Einsatz der Technologie innerhalb der nächsten fünf Jahre in kleinen Serien in einer begrenzten Anzahl von Fahrzeugen erfolgen soll.

Die Technologie

Wie Mercedes-Benz hervorhebt, gelten Feststoffbatterien aus heutiger Sicht als eine der vielversprechendsten Technologien im Bereich der E Mobilität. Bei diesen Batterien wird ein Elektrolyt aus festem Material anstelle des üblicherweise genutzten flüssigen Elektrolyts verwendet, ist den Erläuterungen des Autoherstellers zu entnehmen. Mit Festelektrolyten werde eine deutlich optimierte Sicherheit der Batterie ermöglicht und auch die Verwendung neuer Anodenarten, zum Beispiel Lithium-Metall-Anoden. Über diese Anoden schreibt der Stuttgarter Autobauer, dass sie im Vergleich zu heutigen Li-Ionen-Batteriezellen eine fast verdoppelte Energiedichte bieten. Dadurch versprechen sie nach Meinung von Mercedes-Benz eine Erhöhung der Reichweite bei gleichzeitig geringen Ladezeiten.

Über Factorial Energy

Energy mit Sitz in Woburn, Massachusetts, hat laut Mercedes-Benz Feststoffbatterien entwickelt, die eine um 20 bis 50 Prozent größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bieten. Die firmeneigene Technologie trägt den Namen „Factorial Electrolyte System Technology“.