Metro lehnt Übernahmeangebot von Kretinsky ab
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 24.06.2019
Kriselndes Handelsunternehmen aus Düsseldorf
Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky will die Metro Gruppe übernehmen und hat dafür ein Übernahmeangebot abgegeben. Doch der Vorstand des Handelsunternehmens lehnt die Offerte ab. Das gab Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro, bekannt.
Das Angebot soll bei über einem Drittel des Aktienwertes liegen. Das Unternehmen EP Global Commerce rund um den Investor Kretinsky bewertet das Düsseldorfer Unternehmen mit insgesamt rund 5,8 Milliarden Euro.
Kretinsky und Tkac stiegen 2018 bei der Metro ein
Anleger könnten für jede Stammaktie an der Metro Gruppe 16 Euro und für jede Vorzugsaktie 13,80 Euro erhalten. Koch sieht das als zu niedrig an. Daher rät er den Aktionären, die Aktien vorerst nicht zu verkaufen.
Damit könnte ein Poker um den Handelskonzern gestartet sein, von dem 150.000 Mitarbeiter betroffen sind. Lange galt die kriselnde Handelsgruppe als unverkäuflich. Die EPH Holding stieg 2018 in den Konzern gemeinsam mit dem Partner Patrik Tkac ein. Schon damals wurden Gerüchte über eine mögliche Übernahme laut. Nun scheinen sich diese zu bestätigten.
Kretinsky zeigt sich überzeugt, dass die Metro ein „erfolgreiches Unternehmen“ sein kann, und er das Unternehmen mit einer erfolgreichen Wachstumsstrategie dazu verhelfen könne. Einen Plan, was der Investor genau vorhat, gibt es ebenfalls. Demnach soll das Groß- und Einzelhandelsunternehmen zum Spezialisten für Großkunden und Lieferanten der Sterne-Gastronomie, Hotels, Caterer und Kantinen europaweit werden. Außerdem wolle er sich aus dem chinesischen Markt zurückziehen.
Übernahme der Ceconomy-Aktien noch heute?
Die Metro Gruppe kommt seit Monaten nicht aus den Schlagzeilen. Der Konzernumbau kommt nur schleppend voran, die vier Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck, Beisheim und Ceconomy investieren nur wenig in das Unternehmen. Auch die Handelskette Real sollte verkauft werden, doch ein geeigneter Investor scheint auch nach Monaten nicht gefunden. Eine Übernahme durch Kaufland, die zur Schwarz-Gruppe gehören, scheint ebenfalls noch nicht gänzlich vom Tisch zu sein.
Außerdem habe sich Kretinsky und Tkac bereits mit Haniel und Ceconomy über einen Kauf der Anteile geeinigt. Insidern zufolge könnte die Übertragung der Aktien des Elektronikhändlers noch heute stattfinden. Damit würden die tschechischen Investoren über 30 Prozent der Anteile kommen.
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