Mitsubishi auf der Suche nach neuem Standort
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 15.03.2017
Slowakei ist fest im Rennen
Der japanische Autokonzern Mitsubishi möchte expandieren und hat beschlossen sein neues Werk für die Fertigung von Motoren in Europa zu bauen. Neben Rumänien oder Ungarn kommt auch die Slowakei als künftiger Standort für die Top-Investition im Wert von rund 200 Mio. Euro in die engere Auswahl.
Noch vor Jahresende 2017 soll die endgültige Entscheidung der Japaner fallen. Schon vier Jahre zuvor, im Jahre 2013, hatte Mitsubishi die Slowakei als Zielland seiner Investitionen betrachtet. Auch die Konzernvertreter hatten ihre Pläne zu dieser Zeit bereits mit der Regierung des Sozialdemokraten Robert Fico konsultiert. Dennoch wurden in Bratislava aktuelle Gespräche vonseiten des Wirtschaftsministeriums vorerst nicht bestätigt.
Zwischenzeitlich wurde von der Slowakei, für die westslowakische Region Nitra, eine Investition von Jaguar Land Rover für etwa 1,4 Mrd. Euro gewonnen. Der Bau der Fabrik des britischen Autobauers begann erst kürzlich, aber die Autos sollen bereits im zweiten Halbjahr 2018 produziert werden. Auch der japanische Autozulieferer Minebea sah die Chance einer Expansion in der Slowakei und siedelte sich im ostslowakischen Kosice an.
Die Eröffnung des neuen Logistik-Zentrums von Amazon im Industriepark beim westslowakischen Sered, ist die bisher größte Auslandinvestition in der Slowakei. Bereits im dritten Quartal diesen Jahres sollen hier 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Slowakei zählt jetzt schon, gemessen an der Einwohnerzahl, zu einem der weltweit größten Autoproduzenten überhaupt. Im Vorjahr wurden, laut Angaben des Autoindustrieverbandes ZAP, 191 Autos pro 1.000 Einwohner produziert. Jedoch beklagen Firmen aus der Autobranche, den immer akuter werdenden Arbeitskräftemangel.
Obwohl bereits der etablierte Autokonzern PSA Peugeot Citroen im westslowakischen Nitra besteht und in der Westslowakei Volkwagen als einer der größten Autobauer produziert, hatte sich Jaguar Land Rover auch für das Gebiet entschieden.
Auch der koreanische Kia-Konzern produziert seine Autos in der Mittelslowakei. Rund 14.000 neue Mitarbeiter werden in den nächsten vier Jahren schon bei diesen Autofabriken benötigt, obwohl sie bereits schon jetzt als Mangelware gelten.
Aus diesem Grund ist in der Westslowakei kein Platz für einen fünften Autobauer vorhanden, wovor bereits die ZAP im in Zusammenhang mit der eventuellen Mitsubishi-Investition warnte. Ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte ließen sich nur noch im Landesosten für den japanischen Autoproduzenten finden.
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