Nestlé legt sich mit Agecore-Händler an
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 20.02.2018
Edeka verbannt Nestlé aus Sortiment
Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider hat sich mit dem deutschen Lebensmittelhändler Edeka und seinen europäischen Verbündeten angelegt. Nestlé ist weltweit die Nummer eins unter den Nahrungsmittelherstellen mit einem Umsatz von etwa 90 Milliarden Schweizer Franken. Bei der Auseinandersetzung scheint es laut der „Lebensmittelzeitung“ um bessere Einkaufspreise zu gehen.
Laut dem Bericht hat Edeka 163 Produkte von Nestlé aus dem Sortiment verbannt. So werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen in den 5900 Edeka-Filialen in Deutschland die Nestlé-Produkte nach und nach aussortiert werden. Davon sind zahlreiche Marken aus fast allen Warengruppen betroffen, unter anderem Bübchen-Pflegeprodukte, Nescafé, Wagner-Pizza, Vittel und San Pellegrino sowie Marken wie Thomy und Maggi.
Aber nicht nur Edeka boykottiert die Nestlé-Produkte, sondern auch die anderen Mitglieder des Händlerbündnisses „Agecore“. Die Einkaufsgemeinschaft europäischer Einzelhandelsketten erwirtschaftet 140 Milliarden Euro Bruttoumsatz. Neben Edeka gehören auch Intermarché sowie Coop Schweiz dazu. Grund für den Konflikt sei die Tatsache, dass Nestlé anderen Einkaufskooperationen bessere Preise anbiete.
Der Anteil, den Nestlé über die „Agecore“-Einzelhändler erwirtschaftet, wird auf 10 Prozent seines Europa-Umsatzes geschätzt. In Deutschland soll Nestlé schon alleine mit Edeka 900 Millionen Franken einnehmen. Trotzdem schreckt Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider nicht vor dem Machtkampf mit Edeka und den anderen Einzelhändlern zurück. Er verfolgt weiterhin das Ziel, den Profit des Nahrungsmittelriesens zu erhöhen. Dabei spielen schon kleinste Preisunterschiede in einem riesigen Sortiment eine große Rolle.
Letztes Jahr erwirtschaftete Nestlé rund 90 Milliarden Schweizer Franken Umsatz, was im Vergleich zum Vorjahr keine große Veränderung bedeutete. Jedoch sank der Konzerngewinn um rund ein Sechstel auf 7,2 Milliarden Schweizer Franken.
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