Neue Strategie von Mercedes-Benz

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 16.10.2020

Höhere Profitabilität angestrebt

Auf einer virtuellen Investoren- und Analystenkonferenz von Mercedes-Benz wurde Anfang Oktober die neue Strategie für das Pkw-Geschäft vorgestellt. Für die Zukunft liegt der Fokus auf einer höheren Profitabilität, dem Luxussegment, den Elektroantrieben und der Fahrzeugsoftware.

Dazu sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG: „Die Strategie zielt darauf ab, uns auf die erfolgskritischen Aktivitäten zu konzentrieren: Elektrofahrzeuge auf eigenständigen Plattformen und proprietäre Fahrzeug-Software. Wir werden die Strukturkosten angehen und wollen eine starke und nachhaltige Profitabilität erreichen.“

Führung bei Elektroantrieben angestrebt

Mercedes-Benz macht in seiner Mitteilung zur Konferenz deutlich, dass das Unternehmen die führende Position bei Elektroantrieben und Fahrzeugsoftware anstrebt. Dafür wurde die beschleunigte Markteinführung neuer Technologien beschlossen.

Wie der Pkw-Hersteller erklärt, wird es im Rahmen seiner Strategie für Elektroantriebe zwei neue Fahrzeugplattformen geben. Auf der einen Plattform, der sogenannten Electric Vehicle Architecture (EVA), entsteht als erstes eine Luxuslimousine. Diese soll schon 2021 am Markt eingeführt werden.

Die zweite Plattform, die Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA), wird für Fahrzeuge im Kompakt- und Mittelklasse-Segment genutzt. Auf dieser Plattform entwickelte Pkw sollen ab 2025 das Elektrofahrzeug-Portfolio von Mercedes-Benz weiter vervollständigen.

Außerdem wird es ein besonderes Technologieprogramm geben. Sein Ziel ist ein Elektrofahrzeug mit maximaler Effizienz und Reichweite. Entsprechend wurde die Entwicklungsabteilung damit beauftragt, die Grenzen bei Reichweite und Effizienz mit einem funktionsübergreifenden und multidisziplinären Team in Stuttgart zu erweitern.

Neue Fahrzeugsoftware ab 2024

Im Bereich der Fahrzeugsoftware setzt Mercedes-Benz auf sein eigenes MB.OS-Betriebssystem. Dieses soll 2024 auf den Markt kommen. Der Autohersteller betont, dass das Unternehmen mit diesem System über die zentrale Kontrolle aller Fahrzeug-Domänen und damit über die Schnittstellen zum Kunden verfügt.

In der Entwicklung eigener Software sieht Mercedes-Benz den Vorteil, dass häufigere und regelmäßigere Updates möglich sind. Es ist geplant, die Software für alle skalierbaren Plattformen zu entwickeln. Das Unternehmen geht davon aus, dass dadurch die künftigen Entwicklungskosten unter Kontrolle bleiben werden.

Renditeziele bis 2025

Mit seiner neuen Strategie beabsichtigt Mercedes-Benz eine Verbesserung seiner wirtschaftlichen Kennzahlen. Das Unternehmen nennt hierzu folgende Faktoren, die dabei helfen sollen: ein vorteilhafter Produktmix und eine bessere Preisgestaltung, ein verbessertes Produktportfolio und ein Wachstum wiederkehrender Umsätze.

Bis 2025 strebt die Mercedes-Benz AG eine Umsatzrendite (Return on Sales – RoS) im mittleren bis hohen einstelligen Prozent-Bereich an. Diese Rendite soll sogar unter ungünstigen Bedingungen erreicht werden. Grundsätzlich will das Unternehmen in einem starken Marktumfeld eine zweistellige Rendite erzielen.