Opel erreicht Gewinn nach 20 Jahren

Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.02.2019

Russischer Markt im Fokus

Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren konnte Opel wieder einen operativen Gewinn verbuchen: Im letzten Jahr wurden 859 Millionen Euro erreicht. Dies gab der französische Mutterkonzern PSA bekannt. Seit 1999 wurde pro Gesamtjahr kein Gewinn mehr erwirtschaftet. Von August bis Dezember 2017 betrug der Verlust sogar noch 179 Millionen Euro.

Seit August 2017 befindet sich Opel unter dem Dach von PSA, zu dem auch die Marken Citroën, Peugeot und DS gehören. Die neuen Eigentümer ordneten einen Sanierungskurs an. Dieser stoß auf Proteste, beispielsweise aufgrund der Ausgliederung der Entwicklungsabteilung an den Dienstleister Segula.

Opel habe mit dem Sanierungsplan den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft gelegt und wolle „Weiteres Potenzial freisetzen“, so PSA-Konzernchef Carlos Tavares. Die Strategie scheint zu wirken: Der Umsatz der Unternehmensgruppe wuchs um 18,9 Prozent auf 74 Milliarden Euro. Opel machte einen Anteil von 18,3 Milliarden Euro aus. Auch der Nettogewinn von PSA stieg um 40,4 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro an.

Nun werde laut PSA der russische Markt anvisiert. Insgesamt wolle man die Zahl der verkauften Autos außerhalb Europas in den kommenden Jahren deutlich steigern. Opel werde in Russland, Peugeot in Nordamerika und Citroën in Indien den Markt betreten.

2015 stieg Opel aus dem russischen Markt aufgrund einer Absatzkrise aus. Damals befand sich der Autohersteller noch unter der Führung des US-Konzerns General Motors. Laut PSA-Finanzvorstand Philippe de Rovira sei eine internationale Ausbreitung entscheidend für Opels Zukunft. Jedoch müsse ein neues Auslandsgeschäft profitabel sein und generell müsse die Profitabilität der Automarke gesteigert werden, um zu den Besten der Autoindustrie zu gehören.