Porsche nutzt Blockchain für das Auto der Zukunft
Autor: Sebastian Thelen
Datum: 07.03.2018
Technologie soll Sicherheit in autonomen Autos stark erhöhen
Als erster Automobilhersteller testet Porsche den Einsatz der Datenbanktechnologie Blockchain. Dadurch soll die Sicherheit gegen Hacker in autonomen Fahrzeugen enorm erhöht werden und so einen Wettbewerbsvorteil schaffen. Allerdings könnte dann aber auch jede andere Strecke die das Fahrzeug zurücklegt dokumentiert werden.
Porsche hat erkannt, dass Blockchain weitaus mehr bedeutet als nur Bitcoin und forscht jetzt daran, wie die Technologie die Nutzung autonomer Fahrzeuge revolutionieren kann.
„Blockchain wird nicht nur die Finanz- oder Energiewirtschaft verändern, Verwaltungsvorgänge oder etwa die Logistik revolutionieren. Gerade im Verkehrssektor gibt es faszinierende Einsatzszenarien. Viele der aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie können mit Blockchain leichter bewältigt werden. Jedes Unternehmen sollte ‚digital first‘ denken und handeln. Die Entscheidungsträger in der Automobilindustrie sollten die Chancen der Blockchain-Technologie für ihre jeweiligen Unternehmen ausloten.“
Der Begriff Blockchain steht für eine Liste von Datensätzen, welche durch kryptografische Verfahren miteinander verbunden sind. Jeder einzelne Datensatz verfügt über einen kryptografisch sicheren Hash, einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. Zudem soll die Technologie der Automobilindustrie die Möglichkeit bieten, dem Nutzer über Anwendungen und Apps Servicedienstleistungen anbieten zu können.
Für die Entwicklung eines Autos mit integrierter Blockchain-Technologie arbeitet Porsche eng mit dem deutschen Blockchain-Technik-Startup Xain zusammen.
Laut einer Umfrage haben sich im vergangenen Jahr nur etwa 33 Prozent der Automobilhersteller mit der Blockchain-Technologie befasst. Für die Studie wurden 177 Vorstände von Automobilunternehmen befragt, welche über mehr als 20 Mitarbeiter verfügen.
Das Fahrzeug könnte zukünftig als zentrales Register einer Blockchain für Services und Transaktionen dienen. So könnte es beispielsweise die Kreditkarte, etwa bei Zahlung von Maut- oder Parkgebühren ersetzen. Zudem soll die Blockchain-Technik es ermöglichen, das Auto per Smartphone schnell und sicher zu verschließen. Bei Bedarf können auch andere Personen für kurze Zeit als Nutzer des Fahrzeuges eingetragen werden. Außerdem besteht bei einem E-Auto die Möglichkeit den Zugang zu Ladestationen zu bereiten, wodurch Missbrauch verhindert werden kann.
Dadurch könnten auch Logistikketten besser verfolgt werden und Fahrtenbücher würden bald der Vergangenheit angehören. Zudem bringt die Technologie Transparenz in das Nutzerverhalten des Fahrzeugführers. Sowohl beim Transport als auch bei der Lieferung von Waren kann Blockchain helfen die Logistik in der Ferne zu überprüfen. IBM und das Schiffslogistikunternehmen Maersk haben bereits geprüft inwieweit es möglich ist Lieferungen zu verfolgen ohne aufwändige Dokumentation. Allerdings wird hiermit auch Personal überflüssig.
Porsche hat es sich zum Ziel gesetzt, die Blockchain-Technik bis 2021 einsatzbereit zu machen. Porsche IT-Vorstand Lutz Meschke gegenüber der Welt: „Wir erwarten, dass wir damit 2021 an den Start gehen und Blockchain-Technologie integrieren können“.
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