Porsche und Frauenhofer-Institut entwickeln einen „Konfigurationsgenerator“

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 02.11.2020

3 Phasen um Kundenwünsche vorherzusehen

Für das Projekt „KI-basierte Produktionsplanung und –steuerung“ haben sich der Automobilhersteller Porsche und das Frauenhofer-Institut zusammengeschlossen. Im Rahmen dieses Projekts soll ein Konfigurationsgenerator entwickelt werden. Dieser soll nach der Fertigstellung dazu in der Lage sein – mittels künstlicher Intelligenz – bereits vor Eintreffen der Kundenorder die unterschiedlichen Bedarfe, für die individuellen Ausstattungen von Fahrzeugen zu erfassen. So werden Fertigungs- und Logistikprozesse im Ressourcenverbrauch und Zeitaufwand effizienter ausgerichtet.

IPA-Forscher und Projektleiter, Dr. Hans-Hermann Wiendahl sagt: „Das Ziel ist es, durch einen interdisziplinären Ansatz Probleme aufzudecken, Lösungen zu suchen und dann KI-gestützte Werkzeuge zu entwickeln, die alle Schritte von den Planungsprozessen bis zur Auslieferung der Fahrzeuge an die Kunden abdecken“. Der Konfigurationsgenerator ist nur einer von vielen geplanten Möglichkeiten, um Kundenbedarfe vorherzusehen.

Es soll noch eine Software für „Matching und Rekalibrierung“ entwickelt werden. Durch diese können Kunden- und Händleraufträge zu bereits generierten Konfigurationsobjekten im Planungsbereich zugeordnet und die benötigten Ressourcen abgeleitet werden. So kann das Unternehmen noch flexibler auf Änderungen der Kunden reagieren, ohne den abgestimmten Lieferzeitraum verändern zu müssen.

So verläuft das Projekt

Am Anfang des Projekts wurden die einzelnen Schritte der Auftragsabwicklung, das Ordnungssystem und die IT-Werkzeuge von Porsche untersucht. Daraufhin wurden die Ist-Werte mit den Soll-Werten verglichen, um Verbesserungspotenziale herauszufiltern. Wiendahl erklärt: „Aus diesem Vergleich ergeben sich acht Themen für eine künftige IT-Entwicklung, bei der KI helfen kann, bessere Ergebnisse zu erzielen.“

Daraufhin wird erforscht, welche KI-Methoden am höchsten kompatibel sind und wie diese programmiert werden. Professor Marco Huber, Leiter des Zentrums für Cyber Cognitive Intelligence am Fraunhofer IPA schildert: „Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz lassen sich Muster erkennen und vorausschauende Computermodelle entwickeln. Diese können grundsätzlich alle Schritte der Kundenauftragssteuerung optimieren.“

Nachdem auch dieser Schritt getan ist und erste Tests erfolgt sind, wird die letzte Phase eingeleitet. In der dritten Phase werden die Ergebnisse mit Demonstratoren überprüft. Wiendahl sagt: „Mit diesen Software-Prototypen können wir vorausberechnen, in welchem Maße die KI-gestützte Produktionsplanung die Auftragsabwicklung optimiert“. Nachdem alle Konzepte und Prototypen untersucht und analysiert wurden, ist eine Grundlage für die Zukunft der Kundenauftragssteuerung gelegt. Porsche-Projektleiter, Simon Dürr erklärt: „Ziel ist es, nach Abschluss des Projekts im Jahr 2022, die Stabilität der Produktion zu verbessern und gleichzeitig dem Kunden ein Maximum an Flexibilität und Transparenz zu gewährleisten.“