Oetker kauft Flaschenpost

Autor: Marcus Schilling
Datum: 03.11.2020

Kaufpreis in Höhe von 1 Milliarde vermutet

Der Oetker-Konzern plant, den Getränke-Lieferdienst Flaschenpost zu kaufen. Es gibt Annahmen, dass es sich hierbei um eine Transaktion im Wert von einer Milliarde Euro handelt.

Seit Tagen gab es in der Presse schon Berichte über eine mögliche Übernahme. An diesem Montag gab Oetker dann eine Pressemitteilung heraus und bestätigte die Absichten. Demnach wurden entsprechende Verträge am 30. Oktober dieses Jahres unterzeichnet. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Zur Kaufsumme äußerte sich Oetker nicht. Nach Mitteilung des Konzerns hätten beide Parteien darüber Stillschweigen vereinbart.

Aufstrebendes Start-up

Flaschenpost wurde 2012 gegründet. Nach einer Pause für eine Umstrukturierung wurde der Betrieb 2016 wieder aufgenommen. Seither gilt das Logistik-Konzept des Münsteraner Start-ups als innovativ.

Das Angebot von Flaschenpost zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass Getränke und weitere Produkte des täglichen Bedarfs in maximal zwei Stunden geliefert werden können. Außerdem berechnet das Unternehmen keine Liefergebühr. Ein weiterer Service ist die relativ einfache Pfandrückgabe. So teilt das Unternehmen auf seiner Website mit, dass es das Leergut wieder mitnimmt.

Seinen Dienst bietet Flaschenpost inzwischen in 23 Städten an. Der geschäftliche Schwerpunkt liegt in NRW.

Ergänzung von Oetkers eigenem Lieferdienst

Mit dem Zukauf will die Oetker-Gruppe das Angebot ihres eigenen Getränke-Lieferdienstes Durstexpress ergänzen. Dieser Dienst ist hauptsächlich in Berlin und den östlichen Bundesländern aktiv. Oetker hat Durstexpress 2017 gegründet. Vorher waren Verhandlungen zu einer geplanten Übernahme von Flaschenpost gescheitert.

Nach Angaben von Oetker wird sich der Vorstand des erweiterten Unternehmens aus Mitgliedern des Vorstands der Flaschenpost SE und der Geschäftsführung der Durstexpress GmbH zusammensetzen. Zentrale Verwaltungen wird es jeweils in Berlin und Münster geben.