Rettung von Varta
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 21.08.2024
Sportwagenhersteller Porsche will Geschäftsbereich mit Lithium-Ionen-Rundzellen
Die Varta AG hat sich mit ihren Finanzgläubigern und strategischen Investoren auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Das verkündete der angeschlagene Batteriehersteller am vergangenen Samstag mittels einer Pressemitteilung.
Zunächst soll es demnach einen Schuldenschnitt geben, mit dem die bisherigen Finanzverbindlichkeiten um mehr als die Hälfte auf künftig 200 Millionen Euro reduziert werden.
Des Weiteren wird das Grundkapital auf null herabgesetzt. Das geht zu Lasten der bisherigen Aktionäre, wie derzeit in verschiedenen Medien intensiv besprochen wird.
Kapitalerhöhung mit Hilfe von Porsche
Michael Trojner, bislang schon Großaktionär von Varta, plant, über die von ihm kontrollierte Gesellschaft MT InvestCo. zusammen mit einer Beteiligungsgesellschaft des Sportwagenherstellers Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG („Porsche“) eine Kapitalerhöhung vorzunehmen.
Dazu sagt Michael Trojner laut der Pressemitteilung von Varta: „Die heutige wirtschaftliche Einigung stellt einen entscheidenden Wendepunkt für die Zukunft der VARTA AG dar. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen bietet das Unternehmen großes Potenzial, um Europas Batteriezellforschung und -produktion unabhängiger von asiatischen Lieferanten zu gestalten. Gemeinsam mit Porsche wollen wir einen Beitrag dazu leisten.“ Mit der Einigung sei ein erster wichtiger Schritt gelungen, der die Stabilität der Varta AG sichere und den Weg für einen Neustart ebne.
Übernahme der V4Drive Battery GmbH
Wie aus einer Pressemeldung von Porsche hervorgeht, beabsichtigt der Sportwagenhersteller nicht nur eine Beteiligung an der Varta AG, sondern auch eine mehrheitliche Übernahme der V4Drive Battery GmbH. In dieser Gesellschaft bündelt Varta nach Aussage von Porsche das Geschäft für großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen. Diese kommen im Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS zum Einsatz, schreibt der Stuttgarter Automobilhersteller.
Derzeit baut Porsche laut seiner Pressemitteilung in Nördlingen eine Produktionsanlage für die sogenannten Booster-Zellen. Dieses Werk soll als Sacheinlage in die V4Drive Battery GmbH. Nach Aussage von Porsche wird V4Drive in Zukunft nicht nur Porsche, sondern auch weitere Kunden bedienen.
Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstandsmitglied für Finanzen und IT der Porsche AG erklärt zu den Plänen: „Varta und Porsche arbeiten beim Thema Hochleistungs-Batteriezellen eng zusammen. Mit der geplanten Mehrheitsübernahme von V4Drive wollen wir das Unternehmen voranbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland leisten.“
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