Samsung muss Markteinführung von faltbarem Smartphone verschieben

Autor: Marcus Schilling
Datum: 24.04.2019

Displayprobleme bei Testmodellen

Nur wenige Tage vor der geplanten Markteinführung hat Samsung nun den Start seines ersten faltbaren Smartphones auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben. Im Vorfeld traten einige Probleme an den Displays von Testgeräten auf, die an Journalisten verteilt wurden. Samsung wolle die Bildschirme daher nun erst einmal verbessern. Der ursprüngliche Plan war es das Gerät am 26. April in den USA und am 3. Mai in Europa auf den Markt zu bringen.

Das Samsung Galaxy Fold sollte das erste Smartphone sein, welches einen Bildschirm hat, dessen Größe dem eines Tabletcomputers entspricht. Huawei kündigte an sein faltbares Smartphone, das Mate X, im Sommer auf den Markt bringen zu wollen. Das Huawei Smartphone soll preislich bei etwa 2.300 Euro liegen und damit noch etwas teurer sein als dass Smartphone der Konkurrenz.

Bei dem Samsung Galaxy Fold, welches rund 2.000 Euro kosten soll, soll bei Vorabtests das Display beschädigt worden sein. „Erste Ergebnisse aus den Auswertungen der gemeldeten Displayprobleme zeigen, dass die Ursache am Scharnier liegen kann“, teilte Samsung mit. Schon im Vorfeld hatten Marktbeobachter das Faltgelenk des Bildschirms als mögliche Schwachstelle prophezeit. Sowohl Samsung als auch Huawei versicherten jedoch, dass es zu keinerlei Problemen führen werde.

Bereits Debakel beim Note-7

„Es gab auch einen Fall, in dem Stoffe, die sich im Inneren des Geräts befanden, die Displayleistung beeinträchtigten. Wir werden Maßnahmen ergreifen, um den Schutz und die Stabilität des Displays zu verstärken“, hieß es in der Stellungnahme von Samsung. Zudem wurden einige Geräte dadurch beschädigt, dass die Reporte eine wichtige Schutzschicht entfernten, die der üblichen Bildschirmschutzfolie sehr ähnelt, jedoch essenziell für die Nutzung des Smartphones ist. Samsung gab bekannt, dass es auf der Verpackung eine Warnung für den Nutzer geben soll, damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen Zwischenfällen kommt. Jedoch befürchte man, dass das Smartphone besonders anfällig für Kratzer sein könnte, da biegsames Glas für Smartphones noch gar nicht vollständig entwickelt ist.

Für Samsung bedeutet die Verschiebung des Starttermins einen enormen Rückschlag. Das faltbare Smartphone sollte zeigen, welche Innovationskraft hinter der Marke Samsung steckt. Stattdessen wirkt die Situation nun aber wie das Debakel rund um das Smartphone Galaxy Note 7. Dieses musste 2016 kurz nach der Markteinführung wieder vom Markt genommen werden, da zahlreiche Akkus sich selbst entzündeten.

Das neuste Smartphone Galaxy Fold ist aufklappbar wie ein Buch und besitzt eine Bildschirmdiagonale von 7,3 Zoll. Ist das Smartphone geschlossen, so ist es mit einer Diagonale von 4,6 Zoll sehr handlich. Gemeinsam mit Google arbeitet Samsung aktuell an der Nutzung der Apps, damit diese auch beim Aufklappen des Smartphones weiterhin optimal genutzt werden können. Huawei hat dafür jedoch ein anderes Konzept entwickelt. Der Faltbildschirm des Mate X bleibt auf der Außenseite, klappt man das Smartphone zusammen, so wird nur eine Hälfte davon genutzt.