Sartorius setzt verstärkt auf KI

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 07.10.2020

Pharma- und Laborzulieferer ist neuer DFKI-Gesellschafter

Die Sartorius AG mit Sitz in Göttingen gehört jetzt zum Gesellschafterkreis des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Damit wird die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Pharma- und Laborzulieferer und dem DFKI intensiviert. Schon seit einiger Zeit wird in einem gemeinsamen Forschungslabor bei der Entwicklung von modernen Tools und KI-Anwendungen kooperiert.

Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender von Sartorius, sagt: „Ich bin davon überzeugt, dass aus dieser Partnerschaft wichtige Innovationen für unsere Branche hervorgehen werden.“ Die KI könne ihre Leistungsfähigkeit in der beschleunigten Entwicklung effizienterer Herstellverfahren von Medikamenten entfalten. Mittelfristig geht er davon aus, dass durch die KI die Wirkstoffentwicklung schneller und günstiger durchgeführt werden könne als bisher. Dadurch könnten dann neue Therapeutika zu einem früheren Zeitpunkt und einer größeren Anzahl an Patienten zur Verfügung gestellt werden.

2019 eröffnetes Sartorius-AI-Lab (SAIL)

Schon im August 2019 hatten Sartorius und das DFKI das sogenannte Sartorius-AI-Lab (SAIL) eröffnet. Es befindet sich auf dem Campus des DFKI in Kaiserslautern. Dort wird der Einsatz von KI in den Produkten und Plattformlösungen von Sartorius experimentell erprobt und weiterentwickelt.

Diese Einrichtung ist ein eigenständiges Labor und ein geschützter Datenraum. Sie kann somit auch von Kooperationspartnern und Kunden von Sartorius genutzt werden. Das SAIL wird nun weiter ausgebaut. Dabei soll es ein spezielles Labor erhalten, in dem neuartige KI-Verfahren direkt mit zell- und molekularbiologischen Experimenten kombiniert und praktisch erprobt werden können.

Derzeit forschen Sartorius und das DFKI unter anderem an Deep-Learning-Algorithmen und Methoden zur Bilderkennung von Zellen und Organoiden, zur Analyse und Modellierung biologischer Systeme und zur Simulation und Optimierung von biopharmazeutischen Produktionsverfahren.

Oscar-Werner Reif, Chief Technology Officer von Sartorius, sagt zu den Zukunftsaussichten von künstlicher Intelligenz: „KI wird mit Sicherheit die Forschung im Life Science Bereich in Zukunft wesentlich beeinflussen und grundsätzlich neue Forschungsansätze und Methoden ermöglichen.“