Selbstcheck Industrie 4.0
Autor: Markus Rosenzweig
Datum: 14.10.2015
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Vernetzte Kommunikation durch Industrie 4.0 ist schon lange kein Wunschtraum mehr. Immer mehr Unternehmen greifen auf neue Technologien zurück, welche eben diese Form der Kommunikation bezwecken sollen. Wie genau es um die Bereitschaft in Sachen Industrie 4.0 beschaffen ist, zeigt eine neue Studie des Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) und dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR). Die Studie soll die sogenannte „Industrie 4.0-Readiness“ prüfen und definieren. Darüber hinaus bietet sie ein Modell, welches Unternehmen den Einstieg in die vernetzte Kommunikation erleichtern soll.
„Einige sind schon sehr weit, andere zögern aber noch und sind unsicher.“, weiß Manfred Wittenstein von der Impuls-Stiftung.
Industrie 4.0 ist ein Konzept, welches die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden oder Geschäftspartnern verbessern soll. So werden Geschäftsprozesse, durch beispielsweise die Analyse von Daten, unkomplizierter gestaltet. Um dieses Konzept für Unternehmen anschaulicher zu machen, liefert die Studie ein detailliertes und umfangreiches Modell. Das „Readiness-Modell“ soll entscheiden, wie weit ein Unternehmen fortgeschritten ist. Es gibt dabei sechs Faktoren, welche hinsichtlich ihrer Prägnanz bewertet werden. Das sind die Strategie und Organisation, Smart Factory, Smart Operations, Smart Products, Data-driven Services und Mitarbeiter. Anhand dieser Kriterien findet nun die Einstufung des Unternehmens in eine der drei Klassen statt. Die Klassen sind Neuling, Einsteiger und Fortgeschrittener. Das Modell wurde durch eine Umfrage im deutschen Maschinen- und Anlagebau getestet und für valide befunden. Unternehmen können das Modell selber anwenden und herausfinden, welches der sechs Kriterien noch Verbesserungen benötigt.
Weiterhin zeigt die Studie, dass 60 % der deutschen Maschinen- und Anlagebauer in Sachen Industrie 4.0 aktiv sind. Doppelt so viele wie im verarbeitenden Gewerbe. Das Ziel der vernetzten Kommunikation ist zum einen auch der Gewinn von Vielseitigkeit, um am Markt besser dazustehen. Auch wenn der Trend eindeutig in Richtung Industrie 4.0 geht, ist die Prozentzahl der Unternehmen, welche es tatsächlich anwenden, mit 6 % erschreckend gering. Das Readiness-Modell soll also die noch zögernden Unternehmen motivieren und ihnen unter die Arme greifen. Denn die Bereitschaft, die Modelle auch umzusetzen ist bei vielen Unternehmen vorhanden, da man mittlerweile von den Erfolgen der Industrie 4.0 überzeugt ist. Allerdings mangelt es insbesondere kleineren und mittelständischen Unternehmen an den finanziellen Mitteln. „Damit liegt die Finanzierungsfrage als Hemmnis bei Pionieren über den Forderungen nach einheitlichen Standards, der IT-Security oder der Klärung von Rechtsfragen.“, wie die Studie ermittelte. Auch das ist eines der zentralen Ergebnisse, welches aus der Studie hervorging. Darüber hinaus wurde das intensivere Etablieren der Industrie 4.0 in das Geschäftsmodell als notwendige Maßnahme entdeckt. Dass eine breit qualifizierte Belegschaft den Unternehmenserfolg erheblich beeinflusst ist längst klar. Doch auch für die vernetzte Kommunikation ist dies von hoher Bedeutung. Außerdem wird die Erneuerung von bestimmten Geschäftsmodellen durch sogenannte „Data-driven Services“ möglich gemacht. Dabei werden Daten genauestens analysiert, um das Geschäft zu optimieren.
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