Auswirkungen der Chinakrise

Autor: Markus Rosenzweig
Datum: 14.10.2015

Leidet die Weltwirtschaft unter Chinas Konjunktur-Korrektur

Chinas Wirtschaft schwächelt. Besonders die Auswirkungen stellen viele offene Fragen dar. Der Einkaufsmanagerindex zeigt den stärksten Wachstumseinbruch seit Januar 2009, wie von der Website Markit zu entnehmen ist. Markit ist ein renommierter Daten- und Informationsdienstleister, der regelmäßig mit Partnern wie dem Bundesverband Materialwirtschaft den Markit/BME- Einkaufsmanager-Index für die deutsche Industrie veröffentlicht. Der Kern der Aussage: Einen herben Dämpfer hat die chinesische Wirtschaft in der Produktion bekommen. Weiterhin sind Neuaufträge aus dem Ausland viel geringer als in den Jahren zuvor.

Genau so, wie es in der Produktion ist, wird es auch in der Logistikbranche weitergehen. China gehört zu den Ländern, die einen globalen Einfluss auf das Weltgeschehen haben. Die World Trade Organisation (WTO) war gezwungen, ihre Prognose für den globalen Gütertausch von 3,3 Prozent (Stand April 2015) auf 2,8 Prozent zu senken.

Chinakrise

Chinakrise

WTO Experten aus Genf haben somit ihre Vorhersagen für Asien gegenüber April stark verändert. Ein Exportwachstum von 3,1 Prozent statt den Vorheringen 5,0 Prozent wurde somit nach unten korrigiert. Bei den Importen wurde eine Änderung auf 2,6 Prozent vorgenommen, statt den vorrausgegangenen 5,1 Prozent. Grund dafür sind die schwachen Einfuhren Chinas. Alle Faktoren spielen eine beeinträchtigende Rolle im Intra-Asien-Handel. Vornehmlich die Schwellen- und Entwicklungsländer können zurzeit den Handel nicht so stark antreiben wie in der Vergangenheit. Besonders die Einfuhren aus Süd- und Zentralamerika dürften um 5,6 Prozent einbrechen. Der Außenhandel hingegen befindet sich zurzeit in einer stabilen Lage.

Kann Europa auf Exporte setzten?

Den Europäern fehlen ebenfalls die Impulse in den Absatzmärkten. Dies ist jedoch sehr von Nachteil, weil gerade die EU über die Exporte aus der Krise kommen möchte. Zurzeit spielt der schwache Euro in diesem Bereich eine wichtige Rolle. Die Nachfrageschwäche der Käufer lässt jedoch irgendwann nach, sodass eine Preisminderung ebenfalls nicht mehr reichen wird. Ist dies der Fall, werden auch die EU-Importe leiden.

Der erste Schritt wurde bereits getan. Das Freihandelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP) wurde abgeschlossen, was dazu beiträgt, dass rund 18.000 Zölle abgeschafft wurden. Diese Nachricht ist jedoch nicht auf langfristige Sicht zu sehen. China gehört nicht zu den Staaten, die in TPP eingebunden sind.