Studie: Wie effizient sind Logistikimmobilien?
Autor: Ralf Windmüller
Datum: 13.10.2015
Logistikimmobilien auf dem Prüfstand
Bereits zum vierten Mal erscheint die Studie „Logistikimmobilien – Markt und Standorte 2015“ der Frauenhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS. Ziel der Studie war es, herauszufinden welche Standorte für welchen Logistikimmobilientyp am besten geeignet ist. Weitere Themen sind Kennzahlen zur Neubauentwicklung und Standortwahl, E-Commerce sowie regionalökonomische Auswirkungen von Logistikansiedlungen. Das Kernstück der Studie ist die flächendeckende Analyse der Logistikattraktivität und –intensität der Stadt- und Landkreise in Deutschland. Darüber hinaus gibt die Studie Aufschluss über zukünftige Entwicklungspotentiale der Regionen.
Neubauvolumen
Im Jahr 2014 wurden knapp 3,4 Millionen Quadratmeter neue Logistikfläche umgesetzt. Automotive und E-Commerce waren für einen großen Teil der Neubauflächen verantwortlich. Wenn alle noch ausstehenden Bauvorhaben umgesetzt werden, sollte auch in diesem Jahr das Niveau von 3,5 Millionen Quadratmeter erreicht werden.
E-Commerce-Logistik
E-Commerce als neuer Vertriebskanal im Zuge der Digitalisierung, zeigt Jahr für Jahr ein Wachstum. Dies hat wiederum direkte Auswirkungen auf den Logistikmarkt.
Mit einem Anteil von 14 Prozent an den Neubauten ist der Onlinehandel ein wichtiger Player. Den größten Teil der Logistikflächen machen die Distributionszentren der KEP-Dienstleister (Kurier-, Express- und Postdienstleister) mit 42 Prozent aus, gefolgt von den Fulfillmentcentern der Internethändler (36 Prozent). Im Bereich der E-Commerce-Logistik wird für die Zukunft ein Neubauvolumen von 600.000 Quadratmeter erwartet.
Nutzergruppen
Wichtigste Nutzergruppe ist der Nahrungsmittelsektor (28 Prozent) gefolgt von sonstigen Gütergruppen (24 Prozent) und der Automobilbranche (23 Prozent). Weitere sind Elektrotechnik (9 Prozent), Textil (6 Prozent), Maschinenbau (5 Prozent), Chemie (3 Prozent) und Pharma (2 Prozent).
Logistikflächen
Das Kernstück der Studie laut Frauenhofer SCS ist die flächendeckende Analyse der Logistikattraktivität und –intensität der Stadt- und Landkreise in Deutschland. Jene Regionen in denen beide Kriterien, die Logistikattraktivität und –intensität, überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind, werden als ‚echte‘ Logistikregionen bezeichnet. In der aktuellen Studie waren dies 23 Standorte.
Das Problem zur knapper Logistikflächen und daraus resultierenden Engpässen zeigt sich vor allem bei Ballungsräumen, wie Hamburg, Berlin und München. Am höchsten ist das Neubaupotential in den Großräumen Niederrhein, Köln und Rhein-Main.
Regionale ökonomische Effekte
Durch Logistikansiedlungen können auch positive Effekte zustande kommen. Durchschnittlich werden pro Hektar Grundstücksfläche 42 Arbeitsplätze geschaffen. Auch eine jährliche Wertschöpfung von 1,8 Millionen Euro kann erreicht werden. Am meisten werden Mitarbeiter beim KEP-Dienstleister und im Stückgutbereich eingesetzt. Die höchste Leistung erzielen dabei Produktionslogistiker.
Link zur Studie: http://www.scs.fraunhofer.de/content/dam/scs/de/dokumente/studien/Logistikimmobilien_2015_Executive_Summary.pdf
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