Serienproduktion von E-Lkw in Deutschland

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 17.09.2021

Iveco und Nikola eröffnen gemeinsames Werk in Ulm

Iveco und Nikola haben am Donnerstag in Ulm ein gemeinsames Werk eröffnet. Dort soll demnächst mit der Serienfertigung batterieelektrischer sowie brennstoffzellenbetriebener Lkw begonnen werden.

Produktionsbeginn Ende 2021

Vorerst wird nach Unternehmensangaben in Ulm die elektrische Sattelzugmaschine Nikola Tre gebaut. Die Produktion hierfür soll Ende dieses Jahres starten. Mit der Fabrik für diesen E-Lkw schlagen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben ein neues Kapitel in der Geschichte des nachhaltigen Straßengüterverkehrs auf. Es ist vorgesehen, dass die ersten Nikola-Tre-Modelle bereits Anfang 2022 an ausgewählte Kunden in USA ausgeliefert werden.

Rund 160 Zulieferer in Produktionsprozess involviert

Wie in der Pressemitteilung der beiden Nutzfahrzeughersteller hervorgehoben wird, wurde die Produktionsstätte termingerecht fertiggestellt.

Die Fläche des Werks beträgt 50.000 Quadratmeter. Davon sind 25.000 Quadratmeter überdacht. Damit verfüge das Ulmer Werk über einen Endmontageprozess, der speziell für elektrisch angetriebene Fahrzeuge konzipiert ist, wie Iveco und Nikola betonen.

Von Anfang bis Ende des Produktionsprozesses seien etwa 160 Zulieferer involviert. Die Produktionslinie soll in den kommenden Jahren schrittweise hochgefahren werden. Dort ist dann nach Aussage von Iveco die Fertigung von 1.000 Einheiten pro Jahr in Einschichtbetrieb möglich. Der Standort arbeitet den beiden Lkw-Anbietern zufolge nach den Grundsätzen des sogenannten World-Class-Manufacturing-Modells. Damit ist laut Iveco das Ziel verbunden, keine Abfälle, keine Unfälle, keine Ausfälle und keine Lagerbestände zu haben.

Prototyp eines brennstoffzellenbetriebenen Lkw

Die beiden Unternehmen haben neben dem batterieelektrischen Serienmodell auch einen Prototypen des brennstoffzellenbetriebenen Nikola Tre der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dazu erklären Iveco und Nikola, dass ihre Teams gemeinsam eine modulare Plattform entwickelt haben. Diese lasse sich sowohl mit der Brennstoffzellen- als auch mit der Batterietechnologie betreiben. Durch die Einführung der Batterietechnologie werde der Reifegrad der zugrunde liegenden Plattform vorangetrieben, bevor die Brennstoffzelle als Technologie zur Reichweitenverlängerung später hinzugefügt wird. Laut Pressemitteilung ist geplant, dass die Brennstoffzellenvariante ab Ende 2023 in Ulm produziert wird.