Intel will 80 Milliarden Euro in Europa investieren

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 16.09.2021

Pläne zur Steigerung der Chip-Produktion

Intel will in den nächsten zehn Jahren bis zu 80 Milliarden in Europa investieren, um eine Mega-Fab mit mehreren einzelnen Fabriken zu bauen. Das gab der Halbleiterhersteller in der letzten Woche der Presse gegenüber bekannt.

Das Unternehmen hat in dem Rahmen seine Pläne zur Steigerung der Chip-Produktion skizziert. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Automobilindustriekunden gelegt, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.

Steigender Kostenanteil von Halbleitern bei Premiumfahrzeugen

Der Vorstandsvorsitzende von Intel, Pat Gelsinger, erwartet, dass die Kosten für Halbleiter bis 2030 mehr als 20 Prozent der Gesamtkosten bei Premium-Fahrzeugen ausmachen werden. Diese Entwicklung ist laut Intel auf die generell steigende Nachfrage nach Halbleitern zurückzuführen.

Der adressierbare Gesamtmarkt (TAM; Total Addressable Market) für Automobil-Silizium werde sich nach Ansicht von Gelsinger bis 2030 auf 115 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. Das entspreche etwa 11 Prozent des Gesamtsiliziummarktes, wie Intel aufzeigt. Den antreibenden Faktor dieses Trends bezeichnet der Intel-CEO als „Digitalisierung von allem”. Daneben werden in der Mitteilung des Unternehmens vier sogenannte „Superkräfte“ erwähnt, die die Auto- und Mobilitätsbranche maßgeblich beeinflussen werden: allgegenwärtige Datenverarbeitung, pervasive Konnektivität, Edge-to-Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz.

Mega-Fab in Europa geplant

Nun plant Intel eine sogenannte Mega-Fab in Europa. Wie Pat Gelsinger in einem Gespräch mit der F.A.Z. erläuterte, handelt es sich bei dem Mega-Fab-Projekt um ein Projekt in mehreren Schritten. Zunächst ist der Bau von zwei Fabriken vorgesehen. Insgesamt sollen acht Fabriken entstehen, die zusammen dann die Mega-Fab bilden.

Jede der Fabriken koste etwa zehn Milliarden Euro. Also werde Intel 80 Milliarden Euro in Europa investieren, erklärte Gelsinger gegenüber der F.A.Z. Über einen Standort für die Mega-Fab soll bis Ende dieses Jahres entschieden werden.