Sparprogramm bei Conti

Autor: Marcus Schilling
Datum: 09.08.2019

Gewinneinbruch und schwache Automärkte

Aufgrund der schwachen Entwicklung der Automobilmärkte hat nun ein weiterer Automobilzulieferer einen Sparkurs geplant. Continental gab am Mittwoch bekannt, aufgrund des Gewinnrückgangs Kosten im Unternehmen senken zu wollen. Im abgelaufenen Quartal sank der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) um ein Viertel auf 868 Millionen Euro.

Grund seien der Wandel in der Autobranche und der sinkende Absatz in Europa, Amerika und Asien. Im Juli musste das Unternehmen die Jahresprognose hinsichtlich Umsatz und Gewinnmarge nach unten korrigieren. „Auf den rückläufigen Markt reagieren wir mit strenger Kostendisziplin und Erhöhung unserer Wettbewerbsfähigkeit“, kommentierte Konzernchef Elmar Degenhart.

Ob Stellen gestrichen werden, sei noch unklar, so Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern seien bereits im Gange. Ziel sei es, in den kommenden Wochen ein gemeinsames Vorgehen zu planen. Auch im zweiten Halbjahr erwarte Schäfer kein „Nachlassen des Gegenwindes“.

Einsparungen

Insbesondere im Geschäft mit Antriebskomponenten herrsche eine geringe Nachfrage nach Technik für Verbrennungsmotoren. Hier wolle Conti seine Investition im Bereich Benzin- und Dieseleinspritzung reduzieren. Auch das Geschäft mit Abgasnachbehandlung wird aufgrund des Preisdrucks auf Einsparpotenziale untersucht.

Zudem werde überlegt, einzelne Teile der Produktion in Exportmärkte zu verlagern. Aufgrund möglicher Handelsbeschränkungen zwischen der USA und der EU sowie zwischen der USA und China seien Autobauer zunehmend dazu gezwungen, ihre Standortstrategien zu kontrollieren.

Weiterhin wurde beschlossen, nicht in die Fertigung von Batteriezellen der nächsten Generation einzusteigen. „Mit der voraussichtlich erst nach 2030 verfügbaren Festköpertechnologie lässt sich von Continental kein attraktives Geschäftsmodell mehr aufbauen“, so Degenhart.