1,49 Milliarden Euro Strafe für Google

Datum: 20.03.2019
Autor: Marcus Schilling

Unrechtes Vorgehen in Sachen Online-Werbung

Google hat von den EU-Wettbewerbshütern eine Strafe in Höhe von 1,49 Milliarden Euro auferlegt bekommen. Grund dafür ist der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung in der Online-Werbung. Der Internetkonzern habe „durch restriktive Klauseln in Verträgen mit Websites Dritter“ verhindert, dass Konkurrenten „Werbeanzeigen auf diesen Websites platzieren konnten“, so die EU-Kommission heute. Google hat dieses Vorgehen bereits gestoppt.

Nach Angaben der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager soll der Konzern schon mehr als zehn Jahre seine marktbeherrschende Stellung missbraucht sowie anderen Unternehmen die Chance auf einen fairen Wettbewerb und Innovationen genommen haben.

In Verträgen mit Websites Dritter soll Google zudem durch Klauseln verhindert haben, dass die Konkurrenten Werbeanzeigen auf diesen Websites platzieren konnten. Dieses Vorgehen war demnach seit 2006 im Umlauf. Zehn Jahre später, so die EU-Kommission, soll Google diese Einschränkungen aufgehoben haben.

Schon 2017 wurde eine Strafe von 2,42 Milliarden Euro an Google verhängt. Grund damals war der Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung bei Produktanzeigen in Suchergebnissen. Die Brüsseler Behörde hat also das Geschäftsverhalten von Google schon länger im Visier.

Im vergangenen Jahr erreichte die Strafzahlung sogar einen neuen Rekord von 4,34 Milliarden Euro. Dort waren Wettbewerbseinschränkungen bei dem Smartphone-Betriebssystem Android der Auslöser.

Durch diesen nun dritten Fall geht die EU jetzt gegen einen Teil des Kerngeschäfts von Google mit Online-Werbung vor. „AdSense“ ist finanziell betrachtet jedoch eher ein Nischenprodukt von Google. Genaue Zahlen sind hier unbekannt.
Im letzten Quartal 2018 verdiente der Konzern durch hohe Werbeeinnahmen neun Milliarden Dollar. Der Umsatz befand sich zu der Zeit bei 39,3 Milliarden Dollar.