Tesla verzeichnet ein Wachstum von 20%
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 05.02.2020
E-Auto Hersteller als „Bitcoin auf Rädern“
Das Wachstum von Tesla an der Börse kennt keine Grenzen. Anfang der Woche verzeichnete der Elektromobilhersteller ein Wachstum von 20 Prozent. Somit konnte die Aktie die Marke von 700 US-Dollar toppen. Rechnet man die Werte von den deutschen Autoherstellern BMW und Volkswagen zusammen, ist Tesla mit einer Marktkapitalisierung von 137 Milliarden Dollar dennoch mehr wert. Zusammen kommen BMW und Volkswagen auf nur 126 Milliarden Dollar.
Tesla profitiert von Investment-Firma
Laut Experten sei der große Aufschwung dem Teslas Batterie-Joint-Venture zusammen mit Panasonic zu verdanken. Diese wiesen nach langjährigen Verlusten erstmals einen Quartalsgewinn auf. Zudem zeigte das vierte Quartal 2019 ebenfalls positive Werte, was Aktionäre erwartungsvoll auf die Zukunft des Elektrobauers aus Kalifornien schauen lässt.
Neben den Eigenverdiensten profitiert Tesla von der Investment-Firma ARK Invest. Diese habt dem Elektrobauer für die nächsten fünf Jahren einen Zuwachs von 4000 Dollar pro Anteilsschein angekündigt. Schaut man auf das Jahr 2024 könnte der Wert bis dahin sogar auf 15.000 Dollar heranwachsen.
„Bitcoin auf Rädern“
Chef der Investmentfirma GLJ Research, Gordon Johnson, steht dem Unternehmen allerdings skeptisch gegenüber. Dieser bezeichnet Tesla als „Bitcoin auf Rädern“. Blickt man auf das Jahr 2017 zurück, hatte der Bitcoin 2100 Prozent dazugewonnen. Ein Jahr später fiel der Wert um 80 Prozent. Betrachtet man die Umsätze von Tesla im vierten Quartal 2019, sind diese lediglich um zwei Prozent angestiegen. Johnson erklärt: „Viele Leute haben nur Angst, was zu verpassen“. Tesla sollte 2020 mit großer Vorsicht agieren.
Shortseller als Antrieb für Kurssprung
Es wird spekuliert, dass Shortseller positiv beim Kurssprung mitgewirkt haben. Explizit Investoren, welche mit fallenden Kursen arbeiten, agieren mit Leerverkäufen. Diese werden getätigt, indem Aktien bei Fonds geliehen und dann weiterverkauft werden. Daraufhin wird der Aktienkurs beobachtet, ob dieser wie vorausgesagt sinkt. Sobald dies geschehen ist werden die Aktien günstiger zurückerworben und an die Fonds wieder zurückgereicht. Dementsprechend holen sich Spekulanten ihren Gewinn von der Kursdifferenz.
Dieses Zusammenspiel birgt allerdings gewaltige Risiken. Wenn die Aktie nicht wie prognostiziert sinkt, müssen Shortseller dennoch die Papiere wieder an den Verleiher zurückgeben. Demnach muss die Aktie zu einem höheren Wert zurückerworben werden. Gleichzeitig wird der Kurs höher getrieben. Daher liegt die Vermutung nahe, dass solche „Short-Squeezes“ zu dem rasanten Anstieg beigetragen haben.
Mehr Konkurrenz für Elektrobauer
Es steht allerdings nicht fest, ob Shortseller ihre Herangehensweise beenden. Es wird vermutet, dass die Aktie auf lange Sicht fallen wird. Zudem wird im Jahr 2020 mehr Konkurrenz auf Tesla zukommen. In diesem Jahr werden die Regularien für die CO2-Grenzwerte in der EU erneuert. Als Folge dessen werden diverse große und raffinierte Autohersteller mit Elektromobilen in den Markt treten.
Kommentarbereich geschlossen.