Thyssenkrupp verstärkt das Unternehmen durch weitere Partnerschaften

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 20.05.2020

„Die Geschäfte werden künftig in zwei Kategorien unterteilt“

Thyssenkrupp versucht weiterhin den Konzern zusammenzuhalten. Nun stehen Partnerschaften mit den Konkurrenten für die Stahlsparte sowie den Marine-Schiffbau in Aussicht. Vorstandschefin Martina Merz erklärte nach einer Sitzung mit dem Aufsichtsrat: „Wir haben schwierige und längst überfällige Entscheidungen getroffen. Thyssenkrupp wird kleiner, aber stärker aus dem Umbau hervorgehen“. Neben den hohen Verlusten, die das Unternehmen verzeichnet, wirken sich Nettofinanzschulden in Höhe von 7,5 Milliarden Euro sowie einer Pensionsverpflichtung in der gleichen Summe negativ auf den Unternehmenswert aus.

In den letzten Jahren musste der Konzern des Öfteren umgebaut werden. Zuletzt hatte Thyssenkrupp seine profitable Aufzugsparte verkauft – nun müssen erneut Änderungen folgen. Es wird weiterhin gesagt: „Die Geschäfte werden künftig in zwei Kategorien unterteilt: Zum einen Unternehmensbereiche, deren Potenzial Thyssenkrupp allein oder gemeinsam mit Partnern entwickeln wird, und zum anderen Geschäfte, für die das Unternehmen vorrangig Entwicklungspfade außerhalb der Gruppe verfolgen wird.“ Geplant ist, dass der Werkstoffhandel und das Geschäft mit den Industriekomponenten von dem Konzern selbst ausgebaut werden. Das Automobilzulieferergeschäft soll zwar weiterhin Teil von Thyssenkrupp bleiben, allerdings werden Verstärkungen wie Allianzen und Partnerschaften eingesetzt. In den Bereichen, die einen Umsatz von sechs Milliarden erwirtschaften, sollen Lösungen von außerhalb eingesetzt werden.

IG Metall und Krupp-Stiftung unterstützen

Für das Stahlgeschäft und der Marine Systems sind Umbaumaßnahmen geplant. Zusätzlich ist Thyssenkrupp dabei neue Partnerschaften auszuhandeln. Es finden bereits Diskussionen über die Stahlsparte statt. Es wurden bereits die Unternehmen Baosteel, SSAB und Tata Steel mit Thyssenkrupp im Zusammenhang gebracht. Für die Tochtergesellschaft Marine Systems sind nationale oder europäische Lösungen angedacht. Ein Sprecher erklärt weiterhin: „In der aktuellen Wettbewerbsposition und Marktaufstellung sieht das Unternehmen nachhaltige Zukunftsaussichten, wenn das Marine-Geschäft gemeinsam mit Partnern weiterentwickelt wird.“

Vorstandsmitglied Oliver Burkhard appelliert: „Um die Arbeitsplätze und Werftstandorte zu sichern, ist die Schaffung eines starken Marinekonzerns sinnvoll. Thyssenkrupp ist deshalb offen für Lösungen, die Marine Systems langfristig in eine noch stärkere Position bringen. Dafür gibt es nationale und europäische Optionen“. Es gab zusätzlich Unterstützung der IG Metall und der Krupp-Stiftung. Der IG Metall-Hauptkassierer und Vize-Chef des Aufsichtsrats, Jürgen Kerner erklärt, dass die Arbeitnehmerseite verstärkt eine Neuordnung von Thyssenkrupp wahrnehmen wird: „Wir erwarten, dass bei Stahl und Marine Systems neben einem eigenständigen Weg auch Konsolidierungsoptionen unter der Federführung von Thyssenkrupp geprüft werden“. Zudem betonte die Krupp-Stiftung: „Angesichts der äußerst herausfordernden Lage tragen wir auch schwierige Entscheidungen zum Wohle des Unternehmens mit. Wir haben Vertrauen in den Vorstand und gehen davon aus, dass er und alle Führungsteams den angekündigten Kurs mit Nachdruck verfolgen. Thyssenkrupp hat keine Zeit zu verlieren.“

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