Unvorhergesehener Ergebniseinbruch: Corona zwingt Wintershall Dea zu Sparkurs

Autor: Thomas Wandler
Datum: 22.05.2020

Betriebsgewinn bricht um 42 Prozent ein

Nachdem Wintershall Dea die Investitionen im März bereits auf 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro gekürzt hatte, brach im ersten Quartal der Betriebsgewinn (Ebitdax) wegen des schwierigen Rohstoffpreisumfelds um 42 Prozent ein – auf 481 Millionen Euro. Das Explorationsbudget soll dennoch unverändert 150 bis 250 Millionen Euro betragen nach 341 Millionen vor Jahresfrist.

Bereits um zehn Prozent reduziert hatte Wintershall Dea die Betriebskosten, die Dividendenzahlungen auf Stammaktien wurden ausgesetzt. Die Förderung bzw. Ölproduktion des Unternehmens blieb im ersten Quartal indes unverändert zum Vorjahreswert: durchschnittlich 626.000 Barrel Öläquivalent (BOE) pro Tag.

Vorstandschef Mehren optimistisch

Dennoch muss Wintershall Dea nun insgesamt einen bereinigten Konzernverlust von 78 Millionen Euro verkraften – verglichen mit einem Gewinn von 320 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Mario Mehren, Vorstandschef der Wintershall Dea, erklärt hierzu aber, das Unternehmen sei „in einer guten Position, um diesen Sturm zu überstehen“.

Erst im vergangenen Jahr war der Konzern aus einer Fusion zweier Konkurrenten hervorgegangen: Der BASF-Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea. So entstand der größte Gas- und Ölproduzent Europas. An diesem Gemeinschaftsunternehmen hält die BASF 67 Prozent, die Investorengruppe Letter One 33 Prozent. Wegen des unsicheren Marktumfelds ist der eigentlich für dieses Jahr geplante Börsengang zunächst unbestimmt verschoben.

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