VW lagert Diesel-Pkw auf Gelände des Berliner Pannenflughafens
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 28.06.2018
Ursache sind die WLTP-Abgastests
Bei VW herrscht Platzmangel. Grund dafür sind die Fahrzeuge, die nach dem neuen WLPT-Abgastest bislang keine Zulassung bekommen haben und nun gelagert werden müssen. Zur Lösung dieses Problems, weicht Volkswagen nun auf das Gelände des Berliner Pannenflughafens BER aus. Der Konzern hat hier einige Flächen gemietet, um die Autos mit Lieferverzögerung darauf zwischen zu lagern.
Ursache der Probleme sind die WLTP-Abgastests. Ab dem 1. September ist es nur noch erlaubt Autos zuzulassen, die dieses Testverfahren bestanden haben. Daher geht VW nun in Vorproduktion und baut zahlreiche Autos, die den Normen des Verfahrens entsprechen. Bislang fehlt den Modellen jedoch noch die Freigabe durch das Kraftfahrtbundesamt.
Durch die Umstellung auf das WLTP-Verfahren könnte es bei rund 200.000 bis 250.000 Fahrzeugen zu Lieferverzögerungen kommen. Einen Großteil versucht man nun auf den angemieteten Parkflächen unterzubringen. „Nach unseren Betriebsferien Ende Juli werden wir schon mehr Freigaben haben“, sagte der Sprecher. Zusätzlich zum BER nutzt VW nun auch sein konzerneigenes Testgelände in Ehra-Lessin: „Wir prüfen die Anmietung weiterer Flächen.“
Von den Abgastest ist aktuell sogar schon die Produktion bei Volkswagen betroffen. Wegen der neuen Abgasmesszyklen wird die Produktion ab dem 27. Juli für ein bis zwei Tage dicht gemacht. Insgesamt ist die Durchführung dieser Maßnahme für bis Ende September geplant.
„Die Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP ist ein Kraftakt und hat, wie bereits angekündigt, von August an vorübergehende Auslastungslücken in der Produktion zur Folge“, so VW. Von den Problemen sind auch andere VW-Werke betroffen. In Zwickau soll das Werk im dritten Quartal auch einzelne Schließtage angesetzt haben.
Auch das Passat-Werk Emden soll, unabhängig vom Abgasmesszyklus, im dritten und vierten Quartal an einigen Tagen geschlossen bleiben. Der Grund hierfür ist eine zurzeit schwierige Situation im Mittelklasse-Segment.
Laut neuen EU-Beschlüssen, dürfen ab 1. September nur noch Neuwagen verkauft werden, die den Normen des WLTP-Abgasprüfzyklus entsprechen. Dadurch sollen gesichert sein, dass die Abgastest näher an der Realität sind als zuvor.
Auch andere Hersteller sind über die Zeit in den Verdacht geraten geschummelt zu haben. So musste Daimler beispielsweise Hunderttausende Diesel-Pkw zurückrufen.
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