VW strukturiert Händlernetz um

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 26.01.2018

Ziel ist es Handel als elementare Schnittstelle zu Kunden zu erhalten

Durch die Digitalisierung steigt der Druck in der Autobranche: Um neue Schnittstellen zu den Kunden zu schaffen, stellt VW Pkw nun sein gesamtes Händlernetz in Europa um. Alle bisher laufenden Verträge kündigt das Unternehmen zum ersten Quartal.

Der Fokus bei der Umstellung liegt dabei auf den Aspekten E-Mobilität und Vernetzung. Laut Marken-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann, sei es das Ziel den Handel als „elementare Schnittstelle zu den Kunden zu erhalten“. Man werde das deutsche Händlernetz abspecken, in Europa wird es aber zu „keiner signifikante Verringerung“ kommen. Details wurden bislang nicht bekannt gegeben.

Zum Ende des ersten Quartals werde man alle Verträge mit den etwa 3.500 Handelspartnern kündigen. Die neuen Verträge treten mit Ablauf der zweijährigen Kündigungsfrist im April 2020 in Kraft. Die neuen Verträge sollen den Händlern eine „klare Perspektive bei VW“ bieten, erklärte Stackmann. „Die Veränderungen sind dringend notwendig, um Zukunftsfähigkeit zu erreichen“.

Die Digitalisierung feuert die Lage im Autohandel an: „Es geht nicht darum, neue Autohäuser zu bauen, sondern clevere neue Möglichkeiten für die Handelspartner zu schaffen.“ Um die Digitalisierung zu ermöglichen müssen den Kunden die Mobilitätsdienste im Vorfeld erklärt werden. Dabei geht es sowohl um E-Commerce als auch um einen eigenen Volkswagen-Online-Vertrieb. Die Gespräche über das neue Modell wurden kurzfristig bis Juni verlängert. Die Verträge sollen bis spätestens Weihnachten unterschrieben werden.