Andauernder Materialmangel in der deutschen Industrie

Autor: Thomas Wandler
Datum: 05.08.2022

73,3 Prozent der Firmen beklagen Lieferengpässe

Eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass die Anschaffung von Vorprodukten sowie Rohstoffen die Industrie noch immer schwer belastet. 73,3 Prozent der befragten Unternehmen gaben im Juli an von Engpässen betroffen zu sein. Im Vormonat meldeten dies 74,1 Prozent.

Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen, erklärt, dass der Mangel bei elektronischen Komponenten und die globale Logistik für die Beschaffungsprobleme verantwortlich seien. Bei der weltweiten Logistik stelle vor allem der Schiffsverkehr ein großes Problem dar.

Beunruhigende Lage in den Kernbranchen

Wie das Ifo-Institut weiter berichtet, sei die Lage in den Kernbranchen der Industrie weiterhin beunruhigend. Etwa 90 Prozent der Unternehmen in der Elektroindustrie, dem Maschinenbau und in der Automobilbranche sagten aus, dass Materialien und Vorprodukte fehlen. „Für die nächsten Monate gibt es keine Anzeichen einer deutlichen Erholung bei der Beschaffung wichtiger Werkstoffe“, fügt Wohlrabe hinzu.

Vor allem bei den Getränkeherstellern habe sich die Situation verschlechtert. Wie aus der Umfrage hervorgeht, seien 70,5 Prozent der Unternehmen betroffen. Im Juni waren es nur 47,9 Prozent.

In der Bekleidungsindustrie hat sich die Lage dagegen abgeschwächt. Im Juli beklagten 64,1 Prozent der befragten Unternehmen Lieferengpässe. Im Monat zuvor waren es noch 81,7 Prozent. Am wenigsten berichteten die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 30,5 Prozent über Engpässe.