Brexit: Drohen den Briten bald Lebensmittel- & Benzin-Engpässe?

Autor: Than-Duy Tran
Datum: 23.08.2019

No-Deal-Brexit wird immer wahrscheinlicher

Die Häfen brechen zusammen, Irland macht die Grenze dicht und die Sozialkosten steigen immer weiter an: Sollte es wirklich zu einem No-Deal-Brexit kommen, drohte Großbritannien wohl das große Chaos. Das tragische an der Sache: Aktuell sieht es genau nach diesem Szenario aus.

Ein Austreten aus der Europäischen Union könnte für Großbritannien einen Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und Benzin mit sich bringen. Dies berichtete zuletzt die „Sunday Times“.

Experten rechnen zudem mit einem Zusammenbruch der Häfen, welcher über mehrere Monate anhalten könnte, eine scharfe Grenze zu Irland sowie eine starke Erhöhung der Sozialkosten. Beispielsweise wird es etwa bei Lastkraftwagen dank Zollkontrollen zu Verspätungen von rund zwei Tagen kommen. Für die Häfen schätzt man, dass die Probleme rund zwei bis drei Monate einnehmen werden. Zudem wird es wohl im ganzen Land zu Demonstrationen und Protesten kommen.

Treffen zwischen Johnson, Merkel & Macron

Die Wahrscheinlichkeit, dass Großbritannien ohne ein geregeltes Abkommen die EU verlässt, steigt immer weiter an. Boris Johnson, Premierminister, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Vereinigte Königreich bis zur Brexit-Frist im Oktober von der EU abzuspalten, „komme was wolle“.

Wenn es von Brüssel kein Go für den von Theresa May ausgehandelten Brexit-Vertrag gibt, dann geht Johnson auch das Risiko ein ohne Deal aus der EU auszutreten. Bislang wurden Änderungen von der EU strengstens abgelehnt.

Die Gefahr, dass es tatsächlich zu einem No-Deal-Brexit kommt steigt also immer weiter an. Für Großbritannien würde dies starke Einschränkungen bedeuten. Neben den Häfen und Banken könnten auch die Krankenhäuser besonders stark darunter leiden. Laut der britischen Notenbank dürfte der Ausstieg aus der EU zu einer Rezession führen.

Bei einem Treffen mit Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron soll darüber noch einmal diskutiert werden. Experten erwarten von Johnson eine erneute Forderung eines neuen Brexit-Deals, welche das europäische Parlament wohl nicht stattgeben wird.