Vermietet Tesla bald Solarplatten?

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 22.08.2019

2020 soll das neue Konzept nach Europa kommen

Elon Musk, Chef von Tesla, hat nun eine Neuauflage des Mietprogramms Tesla Solar angedeutet. „Mit der neuen, günstigeren Preisgestaltung von Tesla ist es so, als hätte man einen Gelddrucker auf dem Dach, wenn man in einem Staat mit hohen Stromkosten lebt“, erklärte Musk auf Twitter.

Die Bestellung der Solarplatte benötigt lediglich einen Klick. Diese bietet einem dann eine Einsparung von rund 500 Dollar an Stromkosten ohne, dass man dafür einen langjährigen Vertrag eingehen muss. „Kaufen ist immer noch besser, aber die Mietvariante macht die Wirtschaftlichkeit offensichtlich“, schrieb Musk. Im nächsten Jahr soll Tesla Solar auch auf dem europäischen Markt Einzug finden.

Aktuell sind die Photovoltaik-Systeme in drei verschiedenen Größen erhältlich – 3,8 Kilowatt, 7,6 Kilowatt und 11,4 Kilowatt. Pro Monat kosten diese Varianten den Hausbesitzer, abhängig von der ausgewählten Größe, zwischen 50 und 195 Dollar. Installation uns Wartung sind im Preis inbegriffen. Zu Beginn muss lediglich ein Pfand in Höhe von 99 US-Dollar gezahlt werden. Die Kündigung des Vertrags ist kurzfristig möglich, jedoch kommt an dieser Stelle eine Entfernungsgebühr von rund 1.500 Dollar auf den Mieter zu. Tesla schlägt daraus jedoch keinerlei Profit und erhebt die Gebühr nur, um damit die eigenen Kosten zu decken.

Solargeschäft bisher nicht priorisiert

Mit dem Photovoltaik-Leihgeschäft versucht Tesla die Solarsparte zu beleben und so neuen Schwung ins Unternehmen zu bringen. Schon im November 2016 hatte Tesla das Solar-Unternehmen Solarcity für 2,6 Milliarden Dollar übernommen. Branchenkenner stuften diesen Kauf damals als riskant ein. In der darauffolgenden Zeit ging die Zahl an Neuinstallationen sowie der Marktanteil deutlich zurück.

Die Kosten der Vermarktung der Solarprodukte hat Tesla in mehreren Schritten optimiert und reduziert. Seit dem vergangenen Jahr gibt es beispielsweise das Haustürgeschäft mit den rund 1.000 Vertretern nicht mehr. Zudem wurde die Kooperation mit der Baumarkt-Kette Home Depot eingestellt, wodurch die Konkurrenz deutlicher wurde. Jedoch legte Tesla seinen Fokus stärker auf sein Kerngeschäft der E-Mobilität und vernachlässigte in dem Zug die Solar-Energie etwas. 2018 stellte das Unternehmen die Produktion der Photovoltaik-Speichersysteme nahezu ein, da es sich vermehrt auf das Tesla Model 3 konzentrieren wollte.

Tesla Solar mit neuer Strategie

Im ersten Quartal 2019 gab Tesla dann schließlich bekannt, seine Strategie von Grund auf ändern zu wollen. Ein standardisiertes Produktangebot sowie eine einfach Onlinebestellung und günstigere Preise sollen auch neue Kunden anlocken. „So sollte es für niemanden einen Grund geben, keine Solarplatten auf dem Dach zu haben“, heißt es im Quartalsbericht.

Ab 2020 soll das Mietsystem auch für europäische Kunden zugänglich sein. Aktuell ist es bereits möglich auf der Homepage Bestellungen aus Deutschland aufzugeben.