China: Kryptowährungen gefragt wie nie
Autor: Dimitri Lagun
Datum: 21.08.2019
Cyberdevisen in China eigentlich verboten
Viele große Investoren in China schichten ihr Geld derzeit um in Kryptowährungen. Seit dem Streit mit US-Präsidenten Donald Trump, leidet die chinesische Volkswirtschaft. Die Industrieproduktion verläuft so schleppend wie zuletzt vor 17 Jahren, während der chinesische Yuan immer mehr an Wert verliert. Die Cyberdevise Bitcoin hingegen konnte ein Wachstum von sieben Prozent verzeichnen. Zudem nahm auch die Marktkapitalisierung der Kryptowährungen um neun Prozent zu. Zeitgleich konnte ein Anstieg des Kryptowährungsvolumen auf der Handelsplattform eToro verzeichnet werden.
Ob hinter diesen Käufen jedoch tatsächlich chinesische Investoren stecken, ist bislang noch unklar. Zwar kann man die sogenannten digitalen Brieftaschen verfolgen, wo genau der Sender sowie der Empfänger jedoch lokalisiert sind lässt sich nicht erkennen. Hinzu kommt, dass Kryptowährungen seit 2017 in China eigentlich verboten wurden. Daher ist es nahezu unmöglich Daten aus diesem Bereich zu erheben.
Generell sind die Kontrollen in Sachen Kapital in China sehr streng, weshalb es für die Chinesen immer schwieriger wird, Geld ins Ausland zu verlagern. Auch hier bietet Kryptowährung wieder einige Vorteile. Durch das Verbot von Cyberdevisen, haben die chinesischen Marktteilnehmer nicht aufgehört, mit der Währung zu handeln und dieses Geschäft nur an andere Stellen verlagert. So findet das Geschäft mit Kryptowährungen nun hauptsächlich in Chatgruppen des Messengerdienstes WeChat statt. „Wir wissen nur, dass es eine Menge Aktivität gibt, und aus regulatorischen Gründen läuft das ein bisschen unter dem Radar“, sagt Garrick Hileman, Leiter der Forschung bei Blockchain.
Das Handelsvolumen der Chinesen soll sich laut Jehan Chu, Manager von Kryptofonds Kenetic, in den vergangenen drei Monaten mehr als verdoppelt haben. 2009 kam der Bitcoin als erste digitale Währung auf den Markt. Mittlerweile existieren offiziell rund 4500 Kryptodevisen.
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