China: Schwächere Wachstumsprognose für 2022

Autor: Thomas Wandler
Datum: 14.12.2021

Importe stiegen im November um 31,7%

Experten erwarten für Chinas Wirtschaft nur ein langsames Wachstum im Jahr 2022. Eine führende staatliche Denkfabrik appelliert, dass ein niedrigeres Wachstumsziel für das kommende Jahr von etwas mehr als fünf Prozent angesetzt werden sollte.

Wirtschaftsziel 2021 weiterhin über 6%

Li Xuesong, Wirtschaftsforscher der Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) erklärt: „Es würde allen beteiligten Parteien erlauben, sich darauf zu konzentrieren, Reformen und Innovation zu fördern, um hochqualitatives Wachstum zu erreichen“. Es wird ebenfalls empfohlen im Rahmen des Wirtschaftsplans 2022 ein Inflationsziel von rund drei Prozent, ein Haushaltsdefizit von etwa drei Prozent und den Aufbau von elf Millionen Arbeitsplätzen anzusetzen.

Das Wirtschaftsziel für dieses Jahr liegt weiterhin bei über sechs Prozent. Regierungschef Li Keqiang zeigt sich optimistisch gegenüber der Erreichung dieses Ziels. Li Xuesong betont: „Die chinesische Wirtschaft ist widerstandsfähig und hat Potenzial. China ist in der Lage, mit kurzfristigen wirtschaftlichen Fluktuationen umzugehen.“

Langsame Wachstumsdynamik

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Bedenken gegenüber dem langsamen Wachstum Chinas. IWF-Chefin Kristalina Georgieva schildert: „China hat eine wirklich bemerkenswerte Erholung erreicht, aber seine Wachstumsdynamik hat sich merklich verlangsamt“.

Zudem sei China wichtig für das globale Wachstum, weswegen „energische Maßnahmen zur Unterstützung eines qualitativ hochwertigen Wachstums nicht nur China, sondern der ganzen Welt helfen“ würde, appelliert Georgieva. Zuletzt reduzierte der IWF seine Prognosen für das chinesische Wachstum auf ein Plus von acht Prozent für dieses Jahr und für das Jahr 2022 auf ein Plus von 5,6 Prozent.

Deutschlands Exporte nach China stiegen um 3,3%

Im November stiegen Chinas Importe um 31,7 Prozent, nachdem bereits ein Anstieg von 20,6 Prozent im Oktober verzeichnet wurde. Die Exporte hingegen legten um 22 Prozent zu, während ein Wachstum von 27,1 Prozent im Vormonat erfasst wurde.

Deutschlands Exporte nach China wuchsen allerdings nur um 3,3 Prozent, wohingegen die Importe aus China nach Deutschland um 28,9 Prozente zulegten. Das gleiche Muster ist im Handel zwischen China und der EU zu erkennen. Die chinesischen Exporte in die Europäische Union wuchsen um 33,5 Prozent und die Importe aus der EU lediglich um 4,2 Prozent.