Deutlich weniger Unternehmen planen Preiserhöhungen
Autor: Thomas Wandler
Datum: 02.03.2023
Preiserwartungen sinken
In den kommenden drei Monaten planen merklich weniger Unternehmen Preiserhöhungen vorzunehmen. Dies zeigt die aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts. Für die gesamte Wirtschaft sind die Ifo-Preiserwartungen im Februar auf 29,1 Punkte gesunken. Im Januar lagen sie noch bei 35,2 Punkten.
„Die Unternehmen haben einen Großteil der gestiegenen Kosten bereits an ihre Kunden weitergegeben, gleichzeitig lässt die Nachfrage in nahezu allen Wirtschaftsbereichen nach“, berichtet Timo Wollmershäuser, der Ifo-Konjunkturchef. So sollte der Inflationsdruck laut Wollmershäuser in den nächsten Monaten nachlassen.
Preiserwartungen in den Branchen
Im Einzelhandel haben weniger Unternehmen vor ihre Preise zu erhöhen. Dagegen seien die Preiserwartungen in der Branche merklich höher im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen.
Dienstleistungsunternehmen nehmen sich ebenfalls vor ihre Preise zu senken. Allerdings seien die Preise im Tourismus weiterhin hoch. Beispielsweise sind die Ifo-Preiserwartungen bei Reiseveranstaltern auf 63,2 Punkten gefallen, nach 70,2 Punkten im Januar.
Im Verarbeitendem Gewerbe wollen weniger Unternehmen ihre Preise erhöhen. Ein Großteil der Unternehmen in der Chemie sowie im Papiergewerbe rechnen bereits mit fallenden Verkaufspreisen.
Im Bauhauptgewerbe kam es zum Rückgang der Ifo-Preiserwartungen auf 18,7 Punkte. Dies sei der niedrigste Wert seit dem April 2021.
Wie das Ifo-Institut erklärt, zeigen die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen.
Materialengpässe nehmen ab
In der Industrie haben sich zudem die Materialengpässe abgeschwächt. Wie das Ifo-Institut berichtet, haben im Februar 45,4 Prozent der befragten Unternehmen über Materialmangel geklagt. Dies sei die niedrigste Zahl seit April 2021.
Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen, teilt mit, dass viele Unternehmen weiterhin Probleme haben die Produktion wie beabsichtigt zu starten. Jedoch gebe es momentan keine Anzeichen dafür, dass sich die Materialengpässe erneut verschlechtern könnten.
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