Deutscher Geschäftsklimaindex steigt an
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 28.03.2019
Stimmung in deutschen Unternehmen verbessert
Die deutsche Wirtschaft scheint sich zu erholen: Nach sechs aufeinanderfolgenden Rückgängen ist der Geschäftsklimaindex nun im März überraschend gestiegen. Laut dem Münchener Ifo-Institut hat sich das Klima um 0,9 Punkte auf 99,6 Zähler erhöht.
„Die Wirtschaft stemmt sich dem Abschwung entgegen“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest über die neue Entwicklung. Laut den Zahlen sei die Geschäftslage aktuell besser als sie in den kommenden sechs Monaten sein wird. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Dienstleistungen, Handel und Bauwirtschaft. Im verarbeitenden Gewerbe hingegen sanken die Erwartungen auf den tiefsten Stand seit November 2012.
Pessimismus in den Chefetagen
Vergangenen Freitag wurden Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich veröffentlicht, wodurch allgemein Rezessionssorgen entstanden. In den Chefetagen der deutschen Wirtschaft entstand Pessimismus durch die schwächelnde Weltkonjunktur und Unsicherheiten wie beispielsweise der Brexit oder drohende US-Strafzölle. Aufgrund dessen wurde die Prognose für das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts 2019 auf 0,8 Prozent gesenkt und somit fast halbiert.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex wird als wichtigstes Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft angesehen. Im Rahmen der Erhebung werden im Monat rund 9.000 Geschäftsführer und Manager befragt. Daher gilt der Index als gute Orientierung für das künftige Wirtschaftswachstum.
Gemischte Reaktionen
Zahlreiche Ökonomen und Analysten reagierten optimistisch: „Die deutschen Unternehmen fassen wieder Vertrauen“, kommentierte Michael Holstein von der DZ Bank. Der aktuelle Index sei ein „gutes Zeichen dafür […], dass sich die heimische Konjunktur nach dem schwachen zweiten Halbjahr 2018 wieder fängt“.
Jedoch wurden auch kritische Stimmen laut. Jörg Zeuner von der Kfw hingegen reagiert nüchtern, es sei „ein Hoffnungszeichen – aber nicht mehr“. Auch Andreas Rees von der Unicredit reagiert vorsichtig: „Jetzt ist noch nicht die Zeit, um von einem konjunkturellen Wendepunkt zu sprechen“.
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