DIHK empfiehlt WTO-Reformen für einen starken Welthandel

Autor: Marcus Schilling
Datum: 29.11.2021

Vorschläge anlässlich WTO-Ministerkonferenz in Genf

Anlässlich der ursprünglich für diese Woche geplanten WTO-Ministerkonferenz hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein sogenanntes Impulspapier vorgestellt.

Die nächste WTO-Ministerkonferenz sollte vom 30. November bis zum 3. Dezember in Genf stattfinden. Auf Basis aktueller Unternehmensberichte setzt sich der DIHK nach eigener Aussage für Reformen der Welthandelsorganisation WTO ein.

Große Herausforderungen

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag merkt an, dass der internationale Handel vor großen Herausforderungen stehe. Als solche nennt der DIHK in seiner Pressemitteilung folgende: Lieferkettenprobleme, Protektionismus, globale Entkoppelungstendenzen.

Es sei für die hiesige Wirtschaft von enormer Bedeutung, dass es auf der WTO-Konferenz gelinge, die langjährigen Verhandlungsblockaden zu lösen. Zur Begründung sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier: „Zwei Drittel aller außereuropäischen Exporte deutscher Unternehmen beruhen allein auf WTO-Regeln.“ Diese Regeln hätten nach Treiers Meinung mit den großen wirtschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre jedoch nicht ausreichend Schritt gehalten. Deshalb fordert der DIHK-Außenwirtschaftschef: „Umso wichtiger ist es, das multilaterale Handelssystem fit für die Zukunft zu machen.“

Multilaterale Lösungen

In seiner Mitteilung plädiert der DIHK dafür, entschiedener gegen Subventionen und Wettbewerbsverzerrungen vorzugehen und globale Handelsregeln besser auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzupassen.

Ein koordiniertes Handeln aller relevanten CO2-emittierenden Länder ist aus Sicht des DIHK auch hilfreich, um den Klimawandel besser zu bekämpfen. Zugleich können dadurch einseitige Wettbewerbsnachteile deutscher oder europäischer Unternehmen verhindert werden. Dazu erklärt Volker Treier: „So global die Herausforderungen im internationalen Umfeld sind, so sinnvoll ist in all diesen Fällen ein multilaterales Vorgehen im Rahmen der WTO.“

Dabei geht Treier der Pressemitteilung des DIHK zufolge davon aus, dass weltweit möglichst harmonisierte Ursprungsregeln zur Herkunft von Waren zudem die Exporte erleichtern. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen träfe dies zu. Für diese gebe es die Möglichkeit zusätzlicher Impulse durch eine WTO-Mittelstandsagenda.

Des Weiteren verweist der DIHK auf die Ergebnisse einer Umfrage zu Lieferkettenproblemen im Welthandel. Hierzu steht eine Datei mit dem Titel „Neusortierung von Lieferketten“ auf der Website des DIHK zum Download bereit; in englischer Sprache mit dem Titel „Reorganization of supply chains“.

Das Impulspapier zur WTO-Ministerkonferenz findet sich ebenfalls in deutscher und englischer Sprache zum Download auf der Seite des DIHK.