DIHK-Konjunktur-Insight: Mittelstand unter Druck

Autor: Marcus Schilling
Datum: 24.11.2023

Werte unter dem Durchschnitt: Belastungen für industriellen Mittelstand nehmen zu

Der DIHK-Konjunktur-Insight zum industriellen Mittelstand zeigt, dass der Mittelstand zunehmend unter Druck steht. Dies trifft besonders auf Unternehmen mit bis zu 200 Beschäftigten zu.

Trotz der langjährigen Rolle als tragendes Element der deutschen Wirtschaft kämpfen diese Betriebe nun verstärkt mit Herausforderungen.

Martin Wansleben, DIHK-Hauptgeschäftsführer, betont: „Der Blick auf die nächsten Monate hat sich bei kleinen und mittleren Unternehmen deutlich verdüstert. Gerade der industrielle Mittelstand tut sich aktuell besonders schwer. Die Lage und die Erwartungen sind insgesamt im Mittelstand schon schlecht. Bei den kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben geht es aber noch deutlicher bergab. Die Werte liegen unter dem Durchschnitt des Mittelstandes.“

Zu hohe Strom- und Energiepreise

Den Informationen der Pressemeldung zufolge belasten die aktuell hohen Strom- und Energiepreise besonders den industriellen Mittelstand. Die kürzlich beschlossene Absenkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe wird als positiver erster Schritt bewertet. Es wird angeregt, die Stromsteuer auch für Unternehmen in anderen Branchen zu senken, um den Weg zur Klimaneutralität durch Elektrifizierung zu erleichtern.

Gleichzeitig wird betont, dass eine Ausweitung des Energieangebots notwendig ist, um die Preise insgesamt zu reduzieren.
Die DIHK möchte für die gesamte Wirtschaft Partnerschaften bezüglich des Stroms aufbauen.

Schwache Nachfrage, fehlende Investitionen und mangelnde Fachkräfte

Der industrielle Mittelstand sieht sich mit Risiken wie schwacher Nachfrage, fehlenden Investitionen, Fachkräftemangel, hohen Arbeitskosten und wirtschaftspolitischen Unsicherheiten konfrontiert.

Die zunehmende Bürokratie wird als Hauptgrund für die Unzufriedenheit des Mittelstandes gegenüber der Wirtschafts- und Standortpolitik genannt. Zusammenfassend zeigt sich, dass eine schwache Konjunktur auf strukturelle Herausforderungen trifft, was zu einer Zurückhaltung bei notwendigen Investitionen führt.

„Die Wirtschafts- und Standortpolitik darf den industriellen Mittelstand nicht aus dem Auge verlieren. Es ist wichtig, dass die industrielle Basis der deutschen Wirtschaft erhalten bleibt. Besonders die kleinen und mittleren Industrieunternehmen sind wesentlicher Bestandteil der regionalen Wirtschaftsstruktur Deutschlands. Es ist dringend geboten, das Energieangebot für die Wirtschaft auszubauen und Bürokratie abzubauen. Innovationen und Investitionen müssen wir voranbringen“, ergänzt Wansleben.